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Stefan Brunnhuber: Freiheit oder Zwang. Wer kann Nachhaltigkeit besser – Offene Gesellschaften oder Autokratien?

03.01.2024
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Autorenprofil
Prof. Dr. Rainer Lisowski
München, oekom 2023

Das vorliegende Buch vermag unseren Rezensenten nicht zu überzeugen: Dem Autoren sei es nicht ansatzweise gelungen, den hohen Anspruch des Buches, „ob offene Gesellschaften oder autokratische Systeme gesellschaftliche Großkrisen besser bewältigen können“ einzulösen. In seiner umfassenden Kritik geht unser Rezensent unter anderem auf sprachliche Mängel und vage Begriffe ein – vor allem aber kritisiert er die mangelhafte Begründung der Thesen. So bleibt für unseren Rezensenten trotz der gemeinsamen Sympathie für „offene Gesellschaften“ nicht mehr als ein Eindruck der Ratlosigkeit zurück. (jm)


Eine Rezension von Rainer Lisowski

„Wer Freiheit in erster Linie als Gefahr definiert, negiert sie.“ So schreibt die Journalistin Anna Schneider in einem kleinen Buch mit dem Titel „Freiheit beginnt beim Ich“ (Schneider 2020: 10). Sowohl im Rückblick auf die Jahre der Corona-Pandemie als auch im Ausblick auf die vor uns liegenden Klimawandel-Jahre spannt sie mit diesem einfachen Satz ein politisches Grundproblem der Moderne gut auf. Einerseits sind moderne Gesellschaften angesichts ihrer Komplexität mit so erheblichen Gefahren konfrontiert, dass der Ruf nach kollektiven Lösungen schnell erschallt. Andererseits sind allen (zumindest vordergründig) die eigenen Freiheiten lieb. Der demokratische Staat solle „alles Mögliche können, aber nichts mehr dürfen“, so fasste es der Kulturhistoriker Jacob Burckhardt schon vor über 100 Jahren lakonisch zusammen (Burckhardt 1949).

Vor diesem Hintergrund klingt das Vorhaben von Stefan Brunnhubers Buch „Freiheit oder Zwang“ hochinteressant. Um nichts Geringeres geht es ihm, als die Frage zu beantworten, ob offene Gesellschaften oder autokratische Systeme gesellschaftliche Großkrisen besser bewältigen können. Wer kann Zukunft besser, so spitzt es der Autor zu: „Wir“ oder „die“? „Die“ meint etwa China und seinen Versuch, mit der politischen Neuschöpfung eines Sozialpunktesystems moderne autokratische Steuerungsmechanismen zu schaffen. Brunnhubers Analyse könnte äußerst erhellend ausfallen, insbesondere da mit Blick auf seine Vita eine Ausleuchtung von verschiedenen Seiten zu erwarten ist. Der Lebenslauf liest sich angenehm abwechslungsreich: Arzt, Wirtschaftssoziologe, Psychiater, Ökonom und ausgebildeter KfZ-Mechaniker. Im besten Sinne könnte alles enthalten sein, von sozioökonomischer Analyse über sozialpsychologische Befunde bis hin zu handfesten und praktischen Lösungsvorschlägen. Auch der Leumund stimmt, denn Brunnhuber konnte viele bekannte Fürsprecher für das Buch gewinnen. Vermutlich aufgrund seiner Vollmitglied im Club of Rome ließen sich Wolfgang Schäuble, Hermann Otto Solms und den politikwissenschaftlichen Kollegen Karl Rudolf Korte für eine Empfehlung gewinnen. „Ein klares Buch“ heißt es in einem weiteren, ganz am Anfang abgedruckten Empfehlungswort.

Ein klares Buch? Dem soll hier deutlich widersprochen werden. Das Problem beginnt schon damit, dass der Text permanent mit übergroßen, nicht definierten Begriffen arbeitet, in die jeder Leser und jede Leserin hineininterpretieren kann, was er oder sie möchte. Bevorzugt werden dabei Wort-Zahlen-Kombinationen, wie etwa „politischer Liberalismus 2.0“, „Aufklärung 2.0“, „Globalisierung 4.0“, „zweite wissenschaftliche Revolution“, „dritte Kultur“ (vgl. v.a. 75-87) und viele andere mehr. Lauter schillernde Begriffe, die wegen einer ausbleibenden Deutung indes am Ende analytisch ins Nirgendwo greifen.

Doch der Reihe nach. Auf den ersten Blick wirkt das Buch in der Tat sehr aufgeräumt und klar strukturiert. Fünf Kapitel verteilen sich auf drei größere Abschnitte. Zunächst wird vermessen, „was jetzt auf dem Spiel steht“ (11-64). „Wie es anders geht“ (65-102) soll eine neue Politik angesichts planetarer Grenzen und großer Unsicherheiten aufzeigen. Und mit „worauf es jetzt ankommt“ schließt das Buch mit einem Appell, an offenen Gesellschaften festzuhalten. So weit, so gut. Aber weisen diese Überschriften beim zweiten Blick nicht doch das übliche Strickmuster für Inlandsflugliteratur auf? Also jene hastig am Airport gekauften Bücher, die schnell eben in der Luft zwischen Frankfurt oder Berlin durchgeblättert werden, weil der Titel nun mal auf der Bestsellerliste steht und man meint, mit der Durchsicht auf dem Stand der aktuellen Diskussion zu sein? Bücher, die sich vor allem durch ihre Zwischenüberschriften auszeichnen, mittels derer alle Geübten den Kerninhalt rasch entnehmen können.

Blicken wir genauer hin. Die ersten drei Kapitel sollen zunächst die Kernprobleme vermitteln, vor denen die Menschheit heute steht. Im ersten Kapitel wird daher das „planetare Momentum“ (13) diskutiert. Im zweiten Kapitel bespricht der Autor die Herausforderung der Unsicherheit: Wir wissen nicht, wie die Zukunft aussehen wird und alle Entscheidungen seien daher immer mit Unsicherheit behaftet. Im dritten Kapitel soll es dann um die „zwei Kontrahenten“ gehen. Allerdings fällt schon beim Blick auf die Zwischenüberschriften auf, dass es mehr als zwei werden. Gemeint sind damit wohl vor allem innere und äußere Feinde offener Gesellschaften ohne dass der Autor diese explizit so benennt.

Apropos Überschriften. Wer sie aufmerksam liest, registriert sofort, wie stark das Buch gedanklich springt. Kaum ein Gedanke wird intensiv und sorgfältig durchdacht. Vielmehr wirkt der Text gehetzt, fegt von einem Einfall zum anderen. In den ersten drei Kapiteln lässt sich kaum komprimiert darstellen, wovon der Autor eigentlich spricht. Von Nachhaltigkeit ist die Rede, Probleme werden aber lediglich angedeutet. Krisen und asymmetrische Schocks werden erwähnt, aber nicht wirklich mit dem Nachhaltigkeitsthema zu einer fundierten Analyse verbunden. Und unter „Globalisierung 4.0“ werden „Globalisierung und Nachhaltigkeit“ auf einer Seite abgehandelt, „Globalisierung 1.0 bis 4.0“ auf weniger als einer Seite. Antifragilität (35f.) gesellt sich als weiteres Schlagwort dazu – und was das alles am Ende bedeuten soll, bleibt im Dunkeln.

Was dem Anliegen des Buches zudem schadet, sind die äußert rar gesäten Zahlen und Fakten. Diese werden viel zu oft mit Fußnoten angedeutet, wie etwa auf Seite 33. Im Text wird dort behauptet, sowohl eine Entkopplung der Weltwirtschaft als auch eine zu zögerliche Akzeptanz von Nachhaltigkeitsstandards würden dem so genannten globalen Süden viel mehr schaden als dem so genannten globalen Norden. Anstatt dies dann weiter auszuführen und zu belegen, legt eine Fußnote wissenschaftliche Verweise im Anhang nahe. Schlägt man dort neugierig nach, findet sich weder eine Quelle, noch eine Studie oder eine Untersuchung, sondern nur eine weitere Behauptung des Autoren, die diese These etwas ausschmückt, nicht jedoch zu belegen versucht. Und dies ist leider kein Einzelfall.

Ein ähnliches Muster gilt bei den verwendeten Grafiken. Auf Seite 36 wird beispielsweise eine Grafik vorgestellt, die vermutlich einen empirischen Charakter aufweisen soll. Doch was sagt sie aus? Die X-Achse ist von links nach rechts mit zwei Worten untertitelt: Resilienz und Effizienz, eine Skalierung fehlt (zudem darf grundsätzlich bezweifelt werden, dass sich Resilienz und Effizienz auf einer Achse skalieren ließen). Die Y-Achse ist von 0 nach 100 skaliert und mit „Nachhaltigkeit“ betitelt (gemessen womit?). Der Graph selbst ist eine achsenunsymmetrische Parabel, die irgendwo zwischen Resilienz und Effizienz ihren Scheitelpunkt (bei „100 Nachhaltigkeit“) hat. Was genau der Graph nun darstellt, bleibt ungewiss. Und eigentlich sagt das alles nichts anderes aus, als dass man gerne einen gesellschaftlichen Zustand hätte, der Resilienz mit Effizienz so verknüpft, dass er dabei höchst nachhaltig ist. Schön, man hätte aber auch gerne einen gesellschaftlichen Zustand, bei dem alle Menschen ihr Leben lang glücklich und gesund sind.

Manche Gedanken wirken, je länger man darüber nachdenkt, beinahe skurril bis bizarr. Etwa dieser hier: „Schon bei der Erfindung des Rads, des Buchdrucks oder des Telefons ging es darum, ob Technologien, die das lokale Leben verbessern können, weltweit zur Verfügung gestellt werden. Sollten wir heute also vielleicht Finanzen, Digitalisierung, Bildungsanstrengungen und Werte wie Freiheit und Sicherheit globalisieren?“ (34) Hier haben wir es mindestens mit einer sprachlichen Schwäche zu tun, denn ging es bei der Erfindung des Rades vor vermutlich 6.000 Jahren schon um die Frage seines globalen Vertriebs? Und müssen wir wirklich diskutieren, ob sich „Digitalisierung“ (gemeint sind vermutlich eher digitale Werkzeuge) global verbreitet? Selbst in Nordkorea gelingt es der totalitären Diktatur angesichts billiger Mobiltelefone aus China zunehmend schlecht, die Bevölkerung von der global-digitalen Vernetzung fern zu halten. Und die Freiheit (in demselben Atemzug wie Sicherheit genannt) globalisieren? Je gründlicher man über Aussagen wie diese nachdenkt, desto mehr zerrinnt sie zwischen den Fingern und desto weniger Gehalt bleibt am Ende von ihr übrig. Ein solch vages Anreißen von Gedanken zieht sich durch das gesamte Buch.

Besonders spannend hätte das Kapitel „Die zwei Kontrahenten“ (50-64) werden können. Als innere „Feinde“ der offenen Gesellschaft wird etwa eine zu große Zwangsläufigkeit politischer Handlungsmuster erkannt. Konkret ist damit vermutlich ein technokratisch argumentierender „TINA“-Kurs („There is no Alternative“) von Regierungen gemeint. Auch der von Karl Popper, auf den Brunnhuber sich oft bezieht, genau analysierte Historizismus wird an dieser Stelle erwähnt (52f.). Schnell springt der Autor dann aber weiter, schreibt nun davon, dass „freezing“ typisch für Autokratien sei (54), womit im Kern gemeint ist, dass Autokratien den Menschen versprechen, die ungewisse Zukunft festzufrieren und damit beherrschen zu können. Ein interessanter Gedanke, der aber seinerseits schnell wieder von „Kritik vs. Schwarmintelligenz“ (57) abgelöst wird. Auch auf die oberflächlich interessant klingende Feststellung, Autokratien seien im Grunde sich selbst schadende Parasiten (59) wird nicht vertieft. Vielleicht, weil das Sprachbild selbst zu unsauber gezeichnet ist. Denn charakterisieren sich Parasiten nicht gerade dadurch, dass sie dem Wirt schaden, nicht sich selbst?

Wie gerne würde man vertiefende Aussagen dazu sowie zu der These lesen, dass der Grund für das Erstarken von Autokratien nicht in ihrer eigenen Stärke, sondern in der Schwäche (=Verzagtheit) der Mitglieder der offenen Gesellschaft liege. Sie, die Autokratien, seien ein „fehlgeleitetes Experiment“, die sich auf die Illusion der Kontrolle stützten, eben dadurch aber unterkomplex und nicht anpassungsfähig wären (63). Als Freund der offenen Gesellschaft will man selbstverständlich mit dem Kopf nicken – aber wo bleiben die Argumente, die die These stützen? Der These selbst könnte man als Advocatus Diaboli auch entgegen halten: Wer ist denn konkret nicht anpassungsfähig? Ein politisches System wie die USA, deren 200 Jahre alte Verfassung viele politische Entscheider wortwörtlich nehmen und die von einem Club greiser Millionäre (Senat) mit angeführt werden und sich zunehmend strategisch überdehnen – oder ist es China, das sich faktisch seit 1900 (und auch nach 1949) politisch immer wieder dramatisch umgewälzt hat, mehrere Systemwechsel vom Kaisertum über die Republik bis zur Volksrepublik eingeschlossen, vom total geschlossenen bis zum etwas offeneren System alles erlebt hat?  

Eine weitere, ganz grundsätzliche Kritik kann dem Buch an dieser Stelle nicht erspart bleiben. Wollte man tatsächlich und ernsthaft die Frage ergründen, ob unser offenes, freiheitliches System zukunftsfester ist als Chinas tendenziell totalitärer Ansatz, dann müsste man sich intensiv mit letzterem befassen und dessen Wirkungsmechanismus genau ergründen. Man müsste den ernst gemeinten Versuch unternehmen, mit Hilfe von passenden Indikatoren Vergleiche zu ziehen und Vor- und Nachteile des einen wie des anderen Systems mühsam und akribisch begründen. Doch eben dies geschieht leider überhaupt nicht. An keiner Stelle setzt sich das Buch intensiv mit den echten oder vermeintlichen Vorzügen der Autoritären auseinander. Doch wie will man glaubhaft die Vorzüge des eigenen Systems vermitteln, wenn man die angeblichen Vorzüge der anderen nicht kritisch durchleuchtet und zu widerlegen versucht.

Die Seiten 67 bis 82 sind den Daten gewidmet. Die Kernaussage lautet: Wir leben in einer Welt voller komplexer Daten, die sich künftig nur noch mittels künstlicher Intelligenz beherrschen lassen. Der Bedeutungszuwachs dieser Datenwelt sei so immens, dass man eine neue „Dritte Kultur“ (von was?) und eine „zweite wissenschaftliche Revolution“ im Umgang mit diesen Daten benötigt. Was exakt darunter zu verstehen ist, bleibt abermals diffus. Kritisches Denken nähme einen „anderen Aggregatzustand“ (82) ein und führe zu einer „Aufklärung 2.0“, wenn die folgenden Kriterien erfüllt seien: Wenn die Kritik den Stand der Wissenschaft würdige, wenn die Kritik lebensweltliche Probleme mitdenke, wenn mehr kooperiert statt konkurriert werde, wenn zugleich gesprochen und gehandelt werde, wenn Kritik sich

„Das Prinzip Freiheit“ lautet die Überschrift des fünften Kapitels, in dem der Versuch unternommen wird, den politischen Wert Freiheit zu erfassen. Hier findet sich immerhin ein schönes Bild, mit dem die besondere Freiheit der Wissenschaft in offenen und in geschlossenen Gesellschaften betrachtet werden könnte. In einem Fall ähnelt sie laut Brunnhuber einem Trichter, in den oben ungefiltert erst einmal alles eingegeben werden kann, was dann durch den mühsamen Prozess von Kritik und Gegenkritik immer weiter zugespitzt und damit erkenntnisstärker wird. Und im anderen Fall, dem der Autokratien, handele es sich von Beginn an um einen engen Schlauch, in den nur eingegeben werden kann, was den Mächtigen politisch opportun ist (98f.). Der Trichter bietet im Vergleich zum Schlauch eingangs einen größeren Möglichkeitsraum, und damit eine größere Chance, gewagte bis hin zu revolutionär neuen Erkenntnisse zu liefern.

In den abschließenden, zur Handlung auffordernden Kapiteln versucht Brunnhuber nichts Geringeres als eines der wichtigsten Bücher des vergangenen Jahrhunderts auf die Situation des frühen 21. Jahrhundert zu adaptieren: Karl Raimund Poppers „Offene Gesellschaft“. Anders als der im Stil nüchterne, aber immer klar und präzise schreibende Popper (man denke an die brillanten Aufsätze aus „Vermutungen und Widerlegungen“) bleiben Brunnhubers Inhalte leider nebulös und die Überschriften tendenziell zu flapsig („Sixpack für die Freiheit“, 111). Politisch könnte man den Kern seiner Gedanken bei genauerer Betrachtung als eine linksliberale Ergänzung zu Popper bezeichnen. Zwei der sechs „Sixpack“-Gedanken finden sich ebenso bereits im Original: (1) Abwählbarkeit politischer Eliten und Teilung von Herrschaft und (4) eine Politik kleiner Schritte (Popper hätte noch das Kriterium der Revidierbarkeit politischer Entscheidungen ergänzt). Drei stellen die besagte, linksliberale Ergänzung zu Popper dar: (2) Märkte, die neben privaten auch viele Gemeingüter anbieten; (3) ein Kulturbetrieb, der die Kategorie des Heiligen kenne und (5) einen starken Dritten Sektor. Ein letztes Element, (6) „negativer Utilitarismus und die zwei Formen der Ungleichheit“, bleibt erneut unklar (vgl. 110 ff.). Auch die konkreten Vorschläge, die aus den Schlussfolgerungen erwachsen sollen, bleiben vage. Auf Seite 115 wird etwa für die Einführung von Bürgerräten als Vierte Gewalt plädiert: „Demokratische Elemente der Mitbestimmung werden mit datengestützten Lösungsräumen des Wissenschaftsbetriebs zusammengebracht.“ Gleichzeitig mehr Schweiz und mehr Singapur lautet Brunnhubers Formel. Ob dem Autoren dabei bewusst ist, wie schwierig im Detail die Umsetzungsprobleme ausfallen? Auf Seite 126 findet sich allein die erst einmal nachvollziehbare Forderung nach einer stärkeren Produkthaftung. Aber aufgrund der Probleme von kleinen und mittelständischen Familienunternehmen, die eigene Zulieferkette bis zur Ursprungsquelle nachweisen zu können, begünstigt dieser Vorschlag gerade die von Brunner nicht gern gesehenen transnationalen Konzerne. Gut gemeint, ist eben noch lange nicht gut gemacht. 

Grundsätzlich bleibt eben dieser Eindruck auch als ein Gesamtfazit bestehen. So sehr man mit Brunnhuber in seinem Plädoyer für offene Gesellschaften sympathisieren mag und so passend man seine Überzeugung finden kann, diesen die wirkliche Zukunftsfähigkeit zu attributieren, so sehr bleibt man nach den etwa 160 Seiten doch ratlos zurück. Vielleicht, weil sich Brunnhuber davor scheut, das eingangs erwähnte Grundproblem analytisch anzugehen. 

Literatur

 

CC-BY-NC-SA
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