Dass Epidemien und Pandemien erhebliche Auswirkungen auf die internationale Sicherheit und Stabilität haben können, ist keine neue Erkenntnis. Trotzdem hat die Politik entsprechende Warnungen von Expert*innen lange nicht ausreichend beachtet.Foto: Caniceus, Pixabay Im Interview spricht Daniela Braun, Referentin für Außen- und Sicherheitspolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung, ausführlich über den Nexus zwischen Gesundheit und Sicherheit. Sie erklärt, wie sich das entsprechende Forschungsfeld im Bereich der Politikwissenschaft historisch entwickelt hat und welche aktuellen Forschungsprojekte es derzeit gibt. Darüber hinaus gibt Braun einen Überblick über die verschiedenen Wirkungszusammenhänge zwischen Gesundheit und globaler Sicherheit. Demnach hätten Pandemien und Epidemien nicht nur medizinische und soziale Folgen, sondern auch massive sozioökonomische, geopolitische und sogar militärische Implikationen. Daher sei es essenziell, globale Gesundheitskrisen auch als ein „sicherheitspolitisches Problem“ anzuerkennen. Auf der Basis dieser Erkenntnisse erklärt Braun, welche Reformvorhaben zur Prävention künftiger Gesundheitskrisen die Bundesregierung auf internationaler Ebene vorantreiben sollte und erläutert, weshalb es im Bereich der Pandemiebekämpfung eher ein Umsetzungs- als ein Analyseproblem gebe.
Mychailo Wynnyckyj
Eine Rezension von Wilhelm Johann Siemers
„Ukraine matters“, so lautet die zentrale Botschaft von Mychailo Wynnyckyis Monografie „Ukraine´s Maidan, Russia´s War“. Hierin beschreibt der Autor aus der Perspektive des ‚teilnehmenden Beobachters‘ die Proteste, die 2013/14 den damaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch aus dem Amt vertrieben. Wilhelm Johann Siemers‘ Rezension des Buches stellt die enorme Bedeutung, die Wynnyckyi dem Aufstand beimisst, heraus: Er erscheint als Zeichen eines profunden Wandels in der politischen Kultur des Landes, der von Russland bekämpft werde und gleichzeitig den Westen nicht kalt lassen dürfe. (lz)
Jens Martens
Annika Brockschmidt
Eine Rezension von Volker Stümke
Annika Brockschmidt porträtiert die Religiöse Rechte in den USA – ein Sammelbecken, das extreme politische Rechte, christliche Evangelikale und wirtschaftsliberale Kräfte umfasse, so Rezensent Volker Stümke. Sie verbinde die Überzeugung von der „White Supremacy“. Deren Protagonist*innen, Organisationen (vom Ku-Klux-Klan bis zur Tea-Party-Bewegung) und Argumente werden vorgestellt. Es handele sich um eine politische, keine rein religiöse Bewegung, die einen christlichen Nationalismus vertrete. Für die Autorin sei der Sturm auf das Kapitol als Reaktion auf die Wahlniederlage Donald Trumps keine Überraschung gewesen. (ste)
Über diese Suche wird der Zugang zur Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft eröffnet, zu finden sind über 40.000 Kurzrezensionen aus dem Zeitraum von 1996 bis 2016. Erfasst ist damit die politikwissenschaftlich relevante Fachliteratur mit deutscher ISBN. Die erweiterte Suche bietet die Möglichkeit, für die eigene Forschungstätigkeit gezielt zu bibliografieren. Zu zahlreichen ausgewählten Themen aus verschiedenen Politikbereichen sind außerdem Auswahlbibliografien zusammengestellt.
Ursula Münch / Heinrich Oberreuter / Jörg Siegmund (Hrsg.)
Eine Rezension von Oscar Gabriel
Dieser Tagungsband liefere Anstöße für eine Diskussion über die Zukunftsperspektiven des deutschen Parteiensystems nach den Bundestagswahlen 2017, schreibt Rezensent Oscar Gabriel. So werde unter anderem das Wahlergebnis analysiert, etwa die Tatsache, dass die Parteien der Mitte geschwächt, die Flügelparteien hingegen und der Ost-West-Gegensatz im Wählerverhalten gestärkt worden seien. Gefragt werde nach den Gründen des langwierigen Regierungsbildungsprozesses. Gabriel moniert die Heterogenität der Beiträge, es fehle eine schlüssige Konzeption, die alle Autor*innen hätten umsetzen können. (ste)