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88 Ergebnisse gefunden

Alexander Thiele: Der gefräßige Leviathan. Entstehung, Ausbreitung und Zukunft des modernen Staates

Alexander Thiele

Der gefräßige Leviathan. Entstehung, Ausbreitung und Zukunft des modernen Staates

Tübingen, Mohr Siebeck 2019

Alexander Thiele analysiert die verschiedenen Phasen der Entstehung des modernen Staates, benennt seine Merkmale und berichtet über dessen Ausbreitung in der Welt. Staatlichkeit habe sich schon immer im Wandel befunden, dieser sollte als Chance gesehen werden. Das, wie Rezensent Michael Kolkmann schreibt, lesenswerte Buch durchziehe die Überzeugung, „dass Staatlichkeit ein Werden, ein Verändern, kein bloßes Sein ist“. Es komme auf die Bürger*innen an, diesen Prozess in die gewünschte Richtung zu lenken. Thiele spricht sich für die Schaffung eines „denationalisierten demokratischen Verfassungsstaates“ aus.

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Andreas Hetzel (Hrsg.): Radikale Demokratie. Zum Staatsverständnis von Chantal Mouffe und Ernesto Laclau

Andreas Hetzel (Hrsg.)

Radikale Demokratie. Zum Staatsverständnis von Chantal Mouffe und Ernesto Laclau

Baden-Baden, Nomos Verlag 2018 (Staatsverständnisse 104)

Ernesto Laclau und Chantal Mouffe haben mit ihren Überlegungen – vor allem mit dem 1985 erschienenen Buch Hegemony and Socialist Strategy – die Debatte über den Postmarxismus und die radikale Demokratietheorie maßgeblich geprägt. Ob und wie lassen sich aktuelle politische Phänomene mithilfe ihres Staatsdenken heute deuten? In den Beiträgen des von Andreas Hetzel herausgegebenen Sammelbandes finden sich entsprechende Reflexionen über staatliche Institutionen, verfasste Politik sowie Macht- und Herrschaftsverhältnisse, wobei theoretische Einflüsse von Antonio Gramsci ebenso wie von Carl Schmitt deutlich werden.

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Giulio Boccaletti: Water. A Biography

Water. A Biography

New York, Pantheon Books 2021

Welche Rolle spielte Wasser bei der Begründung von Gemeinwesen? Giulio Boccaletti fokussiert auf die Republik als Staatsform, in der Individualinteressen und kollektives Handeln ideal zusammenwirkten. Sein Buch sei weniger eine wissenschaftliche Abhandlung als vielmehr eine Erzählung über das Römische Reich, China und den Kapitalismus, so unsere Rezensentin Tamara Ehs: Begründet „auf der großartigen Idee, die Geschichte der Staaten und insbesondere jene der Republik vom Wasser her zu betrachten“, lasse es gerade politikwissenschaftliche Leser*innen mit offenen Fragen zurück.

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Grit Straßenberger / Felix Wassermann (Hrsg.): Staatserzählungen. Die Deutschen und ihre politische Ordnung

Grit Straßenberger / Felix Wassermann (Hrsg.)

Staatserzählungen. Die Deutschen und ihre politische Ordnung

Berlin, Rowohlt Verlag 2018

Das Gerede vom Staatsversagen scheint Konjunktur zu haben, diese allzu oft unreflektiert benutzte Begrifflichkeit reiht sich in den Berichten über aktuelle Ereignisse immer wieder in eine Vielzahl an negativ geprägten Beurteilungen der aktuellen Verfassung der Staatlichkeit ein. Von der nationalen über die internationale Sphäre wird dem Staat dabei vielerorts die Handlungskompetenz im komplexen 21. Jahrhundert abgeschrieben. Grit Straßenberger und Felix Wassermann treten mit diesem Sammelband diesem „Gerede“ entgegen und stellen verschiedene Neuerzählungen deutscher Staatlichkeit vor.

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Oliver Eberl: Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus

Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus.

Hamburg, Hamburger Edition 2021

Oliver Eberl möchte mit seinem Buch zur Dekolonisierung der Politischen Theorie beitragen, indem er die koloniale Verstrickung zweier ihrer Leitbegriffe – Naturzustand und Barbarei – aufzeigt. Dazu zeichnet er deren Verwendung seit der Antike nach und argumentiert, dass der für die Begründung von Staatlichkeit maßgebliche „Naturzustand“ durch den kolonialen Begriff der „Barbarei“ kontaminiert sei. Rezensent Martin Welsch lobt die minutiöse Begriffsarbeit Eberls und betont, dass die Dekolonisierung der Politischen Theorie über den „begrifflichen Denkmalsturz“ hinausgehen müsse.

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Reinhard Mehring: Carl Schmitt. Aufstieg und Fall

Carl Schmitt. Aufstieg und Fall

München, C.H. Beck (2. aktualisierte Auflage) 2022

Reinhard Mehring bietet mit seiner aktualisierten Biografie Einblicke in das Denken und Wirken des umstrittenen Staats- und Völkerrechtlers. Dabei geht es auch um „die beträchtliche Begriffsarbeit“, die jener im Spätwerk unter anderem mit der Theorie des Partisanen vorlegte, und um den Austausch mit Schmitts akademischen Schülern in den 1950er-Jahren. Dabei gelinge Mehring ohne übereilte Urteile eine umfassende Illustration des „Kronjuristen“ des Dritten Reichs, die Schmitts Problematik nie relativiert, so unser Rezensent Maximilian Raker. Er spricht daher „eine deutliche Empfehlung“ zur Lektüre aus.

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