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Unruhefaktor Iran – Welche Kriegsrisiken bestehen im Nahen Osten?

24.09.2023
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Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel
Heft 7 Band 2 nimmt geopolitische Verwundbarkeiten in den Blick. Diese Kurzanalyse des Instituts für Sicherheitspolitik zum Iran fasst Forschungsdiskussionen im Nachgang eines internationalen Kolloquiums zusammen. Bild: mostafa meraji, Pixabay.

Welche Staaten der Region können durch Irans außenpolitische Ambitionen aktuell in ihrer Stabilität gefährdet sein und wer hilft dem Regime beim Ausbau seiner Luftstreitkräfte? Die vorliegende Analyse fasst die unterschiedlichen lokalen Konfliktebenen sowie Erkenntnisse zum iranischen Kernwaffen- und Raketenprogramm zusammen und ordnet die veränderte politische Großwetterlage für den Iran auf in Hinsicht auf Russland und China ein. Grundlagen bilden Untersuchungen von Efraim Inbar, Präsident am Jerusalem Institute for Strategy and Security (JISS), und von Alexander Rosemann, Non-Resident Fellow am Institut für Sicherheitspolitik (ISPK). (tt)


Eine Kurzanalyse des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel


1 Einleitung

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine lenkt den Blick auch auf andere Regionen verbunden mit der Frage nach Kriegsrisiken. Neben Ostasien, wo die Möglichkeit eines von China ausgelösten Kriegs zur Eroberung Taiwans die Gemüter beunruhigt, ist es vor allem der Nahe Osten. Hier gibt es viele Konfliktherde. Die nach Ansicht der meisten Beobachter größte Gefahr für Stabilität und Sicherheit im Nahen Osten geht derzeit vom Iran aus. Ähnlich wie in Russland kämpft dort eine Nomenklatura, die die Ziele der Revolution von 1979 verraten und vergessen hat, um ihr Überleben. Sie wendet brutale Gewalt im Inneren an und versucht mit einer aggressiven Außenpolitik die Region zu beherrschen. Vor allem das iranische Kernwaffenprojekt verleiht der regionalen Konfliktlage eine strategische Dimension.

Im Folgenden werden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, das das Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel zu der Wahrscheinlichkeit von Kriegen in dieser und anderen Regionen durchgeführt hat. Es werden zwei Konfliktlinien im Nahen Osten behandelt, die aus strategischer Perspektive von größter Relevanz sind: erstens der Konflikt zwischen Israel und dem Iran (und den von Teheran unterhaltenen schiitischen Milizen), zweitens der Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien sowie den anderen Staaten der arabischen Halbinsel. Beide Konflikte sind nicht eindeutig voneinander zu separieren, weil sich zwischen Israel und den arabischen Staaten eine Annäherung abzeichnet, die gegen den Iran gerichtet ist. Aber jede der zwei Konfliktebenen hat ihre eigene Dynamik. Deshalb werden sie, obwohl miteinander verwoben, nacheinander behandelt. In beiden Fällen geht es um die Herausforderung des regionalen Friedens durch das iranische Regime, das zwar innenpolitisch mit dem Rücken zur Wand steht, doch gerade deswegen die außenpolitische Konfrontation sucht.

Der vorliegende Artikel basiert auf Analysen von Efraim Inbar, dem Präsidenten des Jerusalem Institute for Strategy and Security (JISS), und von Alexander Rosemann, Non-Resident Fellow am ISPK. Beide Analysen wurden im Rahmen eines internationalen Kolloquiums diskutiert und ihre Ergebnisse zusammengefasst. Die Zusammenfassung besorgte der Wissenschaftliche Direktor des ISPK, Prof. Dr. Joachim Krause.

 

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sirius band 7 heft 2 2023 1

 

Unruhefaktor Iran – Welche Kriegsrisiken bestehen im Nahen Osten?

SIRIUS – Zeitschrift für Strategische Analysen 
Band 7 Heft. 2-2023, Seiten 167–174, https://doi.org/10.1515/sirius-2023-2006

 

Die Erstveröffentlichung des Textes erfolgte am 7. Juni 2023.

 

Die Zeitschrift SIRIUS wird herausgegeben durch die Stiftung Wissenschaft und Demokratie (SW&D), ebenso ermöglicht die Stiftung ab dem Jahr­gang 2022 die digitale Veröffentlichung aller Artikel in Open Access unter der Lizenz CC­BY NC ND. Die SW&D ist eine wissenschaftsfördernde Stiftung, die sich in ihrer operativen Tätigkeit als Herausgeberin von SIRIUS und mit ihrem Online­portal für Politikwissenschaft insbesondere um die Kommunikation politikwissenschaftlicher Forschungsergebnisse bemüht. Darüber hinaus unterhält sie eine eigene Forschungseinrichtung, das Institut für Parlamentarismusforschung in Berlin, und fördert das Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.

Band 7 der Zeitschrift SIRIUS wird während des 30­-jährigen Jubiläums der SW&D veröffentlicht. Die SW&D verfolgt mit ihren Einrichtungen und Förderprojekten das Ziel, insbesondere die Politikwissenschaft bei der Lösung praktischer und normativer Probleme der Demokratie zu unterstützen.      

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Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz.

  

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