Narrativ

Grit Straßenberger / Felix Wassermann (Hrsg.): Staatserzählungen. Die Deutschen und ihre politische Ordnung

Grit Straßenberger / Felix Wassermann (Hrsg.)

Staatserzählungen. Die Deutschen und ihre politische Ordnung

Berlin, Rowohlt Verlag 2018

Das Gerede vom Staatsversagen scheint Konjunktur zu haben, diese allzu oft unreflektiert benutzte Begrifflichkeit reiht sich in den Berichten über aktuelle Ereignisse immer wieder in eine Vielzahl an negativ geprägten Beurteilungen der aktuellen Verfassung der Staatlichkeit ein. Von der nationalen über die internationale Sphäre wird dem Staat dabei vielerorts die Handlungskompetenz im komplexen 21. Jahrhundert abgeschrieben. Grit Straßenberger und Felix Wassermann treten mit diesem Sammelband diesem „Gerede“ entgegen und stellen verschiedene Neuerzählungen deutscher Staatlichkeit vor.

Samira El Ouassil, Friedemann Karig: Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien. Wie Geschichten unser Leben bestimmen

Samira El Ouassil, Friedemann Karig

Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien. Wie Geschichten unser Leben bestimmen

Berlin, Ullstein Verlag 2021

Narrative werden oft als Zutat populistischer fake news oder als Antipoden der Rationalität rezipiert. Samira El Ouassil und Friedemann Karig widmen ihr Buch nun der kollektiven Macht von Erzählungen. Dabei möchten sie zeigen, wie diese auf Menschen einwirken und von jeher ein Werkzeug des Zusammen- und Überlebens darstellen. Da politische Chancen- und Ressourcenverteilung und Lösungsansätze stets zuerst narrativ ausgehandelt würden, fordern sie angesichts von Protofaschismus und Klimakrise zu narrativer Alphabetisierung und Neusortierung in liberalen Demokratien auf.

Michael Müller / Jørn Precht (Hrsg.): Narrative des Populismus. Erzählmuster und -strukturen populistischer Politik

Michael Müller / Jørn Precht (Hrsg.)

Narrative des Populismus. Erzählmuster und -strukturen populistischer Politik

Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2019

Die Herausgeber dieses Bandes verstehen Narrative nicht als Geschichten, sondern als semantische Strukturen, die Geschichten oder Diskursen zugrunde liegen und damit eine generelle sinnstiftende Funktion erfüllen. Da die Erzählung von Geschichten in konkreten kommunikativen Kontexten erfolgt, erscheint es zum Verständnis populistischer Strömungen aussichtsreich, in erster Linie diese zugrunde liegenden Narrative zu analysieren. Auch wenn nicht alle Beiträge diesem formalen Zugang folgen, bietet der Band eine Reihe anregender Analysen nicht allein, aber doch vornehmlich rechtspopulistischer Kommunikationen.

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