Über linke Heimatliebe. Texte um die Jahrtausendwende
Bei diesem Band handelt es sich um eine aus politikwissenschaftlicher Sicht weniger interessante Sammlung von Reden und Beiträgen, die Höpcke zuvor an anderen Stellen gehalten bzw. publiziert hat. Der Autor dürfte vor allem als stellvertretender DDR-Kulturminister und in seiner Zuständigkeit für Literatur in Erinnerung sein. In den 90er-Jahren war er PDS-Landtagsabgeordneter in Thüringen. Die ersten beiden Kapitel bestehen aus politischen Texten mit oftmals aktuellen Bezügen, vertiefte Einblicke in die PDS und die Konstituierung der neuen Links-Partei werden allerdings nicht geboten. Außerdem widmet sich Höpcke einigen historischen Ereignissen. Der einzige Beitrag, in dem er sich explizit mit dem Umbruch 1989 beschäftigt, ist eine seltsame Mischung aus der Darstellung des damaligen Reformwillens und einer Kritik an den gegenwärtigen Zuständen, wobei Höpcke ganz offensichtlich bemüht ist, dem Meinungsmainstream seiner gegenwärtigen Parteigenossen gerecht zu werden. In einer Rezension lässt er sich zudem mehr polemisch denn erhellend über „Deutsche Wandlungen 1945-1995“ von Konrad H. Jarausch aus, in dem daran anschließenden Beitrag wird außerdem das Urteil gegen Egon Krenz kritisiert. Vielleicht vermittelt Höpcke damit aber doch ganz gut, wie in der von der PDS zur Linken gewordenen Partei gedacht wird.