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22 Ergebnisse gefunden

„Deutschland war schon immer ein Einwanderungsland“. Über die Notwendigkeit von Integrationspolitik

Zuwanderung sei in der Bundesrepublik längst eine „Normalität“, stellt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoğuz fest. Dass bei der Arbeitsmarktpolitik noch Nachholbedarf besteht, ist dem Literaturbericht von Thomas Mirbach zu entnehmen, der auf sieben Publikationen basiert. Positive Erfahrungen mit Integration werden momentan vor allem auf der kommunalen Ebene gesammelt. Vor welchen konkreten Schwierigkeiten die Kommunen stehen, zeigt die Analyse von Matthias Lemke am Beispiel von Gelsenkirchen. Julian Nida-Rümelin entwickelt eine Ethik der Migration.

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„Einwanderung ist Normalität“. Aydan Özoğuz über Leitbilder und gelebte Integration

Aydan Özoğuz. Foto: Bundesregierung / Denzel

In diesem Interview beschreibt Aydan Özoğuz, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, die Einwanderung nach Deutschland als einen Weg in eine Zukunft, in der der Wohlstand des Landes erhalten bleibt. Für notwendig hält sie unter anderem ein Einwanderungsgesetz mit stringenten Regelungen, die Einführung des kommunalen Wahlrechts für dauerhaft in Deutschland lebende Ausländer aus Nicht-EU-Staaten und eine echte Teilhabekultur.

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Aaron Sahr: Die monetäre Maschine. Eine Kritik der finanziellen Vernunft

Aaron Sahr

Die monetäre Maschine. Eine Kritik der finanziellen Vernunft

München, C. H. Beck 2022

Was ist Geld eigentlich? Aaron Sahr antwortet auf diese Frage mit Rückgriff auf die Modern Monetary Theory in seinem Buch wie folgt: Geld ist Infrastruktur. Und das ist es, ohne Banken hierfür zu brauchen. Diesem Gedanken wird, aus Sicht von Florian Geisler lohnend, so weit wie möglich nachgegangen, um an kritischen Erkenntnissen zu so mancher aktuell diskutierten demokratischeren Alternative zur Marktökonomie, zur Romantisierung der Realwirtschaft oder der faktischen Trennung von Wirtschafts- und Geldpolitik innerhalb der Europäischen Union hinzu zu gewinnen.

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Ahmad Mansour: Klartext zur Integration. Gegen falsche Toleranz und Panikmache

Ahmad Mansour

Klartext zur Integration. Gegen falsche Toleranz und Panikmache

Frankfurt a. M., S. Fischer 2018

Der Psychologe und Religionskritiker Ahmad Mansour sieht nicht nur die deutsche Gesellschaft für das Gelingen einer Integration von zugewanderten Menschen in der Pflicht, sondern vor allem auch jene selbst – sie müssten bereit sein, manches, was in ihrem Herkunftsland galt, infrage zu stellen und die Werte ihrer neuen Heimat anerkennen. Mansour warnt ausdrücklich vor falsch verstandener Toleranz und benennt diese als Integrationshemmnis. Ein praktisches Beispiel sei die Schulpflicht, die unbedingt durchzusetzen sei. Staat und Gesellschaft sollten eine „Kultur der Inklusion“ fördern.

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Aladin El-Mafaalani: Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt

Aladin El-Mafaalani

Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt

Köln, Kiepenheuer + Witsch 2018

Eine erfolgreiche Integration habe keinesfalls zur Folge, dass die Gesellschaft homogener, harmonischer oder konfliktfreier werde. Vielmehr, so die zentrale Aussage des Buches, erhöhe sich das Konfliktpotenzial. Denn gestiegene Integration steigere Selbstbewusstsein, und Souveränität nähre Forderungen nach noch mehr Teilhabe beziehungsweise, weiter gefasst, nach mehr Mitsprache bei der Diskussion um gesellschaftliche Spielregeln. Daher sieht Aladin El-Mafaalani in einem erstarkenden Rechtspopulismus einen Beleg dafür, dass Integration gelinge.

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Aladin El-Mafaalani: Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand

Aladin El-Mafaalani

Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand

Köln, Kiepenheuer & Witsch 2021

Aladin El-Mafaalani führt aus, warum die Erfindung von Menschenrassen als Herrschaftsideologie funktioniert hat und wie Rassismus noch heute bewerkstelligt, dass Menschen im Dreiklang rassistischer Diskriminierung kategorisiert, abgewertet und ausgegrenzt werden. Dabei sei es ebenso wichtig, den rassismuskritischen Widerstand zu unterstützen, wie auch Erfolge beim Abbau von Teilhabebarrieren anzuerkennen. Während sich gesellschaftlich zunehmend Allyship und Wokeness entwickeln, hat Volker Stümke hier noch Rückfragen zum Verhältnis von Rassismus, Intersektionalität und Islamophobie. 

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Alexander Amberger / Thomas Möbius (Hrsg.): Auf Utopias Spuren. Utopie und Utopieforschung

Alexander Amberger / Thomas Möbius (Hrsg.)

Auf Utopias Spuren. Utopie und Utopieforschung. Festschrift für Richard Saage zum 75. Geburtstag

Utopien haben in Krisenzeiten Hochsaison und Krisen gibt es derzeit genug. Somit sind Sehnsucht und Suche nach Alternativen wieder im Fokus der Aufmerksamkeit. Amberger und Möbius bieten einen grundlegenden Überblick, wie alternative Gesellschaftsentwürfe die Ideengeschichte sowie auch die politische Praxis beeinflusst haben. Von Konfuzius über Benedetto Croce, von der Arbeiterbewegung über das Rote Wien bis zur DDR, vom wilhelminischen Deutschland über den Film Avatar bis zur zeitgenössischen Architektur spannen sie den Bogen, um den Kern jeglicher Utopie herauszuarbeiten: ihr emanzipatives Potenzial.

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Alexander Thiele: Das Grundgesetz. Verständlich erklärt

Das Grundgesetz. Verständlich erklärt

Ditzingen, Reclam Verlag 2023

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Verfassungskonvents von Herrenchiemsee hat der Staatsrechtler Alexander Thiele eine Einführung vorgelegt, die als „Anregung zum Nachlesen und Erkunden der einzelnen Abschnitte und zum Nachdenken über das Grundgesetz“ dienen soll. Neben der Erläuterung einzelner Artikel nimmt Thiele sowohl die Entstehung und Entwicklung des Grundgesetzes als auch das politische System der Bundesrepublik in den Blick. Herausgekommen ist ein verständlich geschriebener Lektüreleitfaden, der unseren Rezensenten Michael Kolkmann zum Weiterlesen anregt.

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Alexander Thiele: Der gefräßige Leviathan. Entstehung, Ausbreitung und Zukunft des modernen Staates

Alexander Thiele

Der gefräßige Leviathan. Entstehung, Ausbreitung und Zukunft des modernen Staates

Tübingen, Mohr Siebeck 2019

Alexander Thiele analysiert die verschiedenen Phasen der Entstehung des modernen Staates, benennt seine Merkmale und berichtet über dessen Ausbreitung in der Welt. Staatlichkeit habe sich schon immer im Wandel befunden, dieser sollte als Chance gesehen werden. Das, wie Rezensent Michael Kolkmann schreibt, lesenswerte Buch durchziehe die Überzeugung, „dass Staatlichkeit ein Werden, ein Verändern, kein bloßes Sein ist“. Es komme auf die Bürger*innen an, diesen Prozess in die gewünschte Richtung zu lenken. Thiele spricht sich für die Schaffung eines „denationalisierten demokratischen Verfassungsstaates“ aus.

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Angekommen und auch wertgeschätzt? Integration von Türkeistämmigen in Deutschland

Foto: Geralt/Pixabay

Auf die Frage der Integration von Zuwanderern blicken Olaf Müller und Detlef Pollack (Universität Münster) aus deren subjektiven Perspektive, indem sie die Sicht der größten Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund in Deutschland, die der Türkeistämmigen, in den Fokus rücken. Eine unter ihrer Leitung durchgeführte Umfrage förderte zutage, dass die Türkeistämmigen mit ihrem Leben in Deutschland mehrheitlich zufrieden sind. Sie möchten sich nicht nur integrieren, sondern fühlen sich bereits heimisch, sind „angekommen“. Dennoch nehmen sie Benachteiligungen und mangelnde Anerkennung vor allem im kulturell-religiösen Bereich wahr.

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Anthony B. Atkinson: Ungleichheit. Was wir dagegen tun können

Anthony B. Atkinson

Ungleichheit. Was wir dagegen tun können

Aus dem Englischen von Hainer Kober. Stuttgart, Klett-Cotta 2016

Der britische Wirtschaftsforscher Anthony B. Atkinson analysiert die Ursachen der globalen wirtschaftlichen Ungleichheit, wobei er unter anderem die Lohnunterschiede in den Mittelpunkt rückt. Bei seinen Vorschlägen für ein gerechtes Handeln hebt er insbesondere die Rolle der Bildung hervor und zeigt am Beispiel Großbritanniens, was konkret gegen die Ungleichheit getan werden könnte.

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Arjun Appadurai, Neta Alexander: Versagen. Scheitern im Neoliberalismus

Arjun Appadurai und Neta Alexander

Versagen. Scheitern im Neoliberalismus

Berlin, Verlag Klaus Wagenbach 2023

Arjun Appadurai und Neta Alexander versuchen eine Kritik der neoliberalen Individualisierung ökonomischen Scheiterns im Begriff des „Versagens“ auf den Punkt zu bringen und im Kontext der neuesten Entwicklungen in der digitalisierten Wirtschaftswelt zu analysieren – von der Wall Street bis zum Silicon Valley. Unser Rezensent Thomas Mirbach ist von ihrer Diagnose nicht vollends überzeugt, spricht den Autor*innen aber zu, mit der „Veralltäglichung des verdeckten und systemimmanenten Versagens“ ein zentrales Problem identifiziert zu haben.

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Arm, abgehängt und ausgegrenzt in einem reichen Land. Folgen verzerrter Wahrnehmungen

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Jahrzehntelang war „Armut“ ein Tabubegriff in der Bundesrepublik. Wenn überhaupt von sozialen Problemen die Rede war, dann nach spektakulären Ereignissen und tragischen Einzelschicksalen. Ansonsten wurde Armut in Deutschland als Randerscheinung verharmlost, ideologisch verschleiert und aus der Öffentlichkeit verdrängt, schreibt Christoph Butterwegge. In solchen verzerrten Wahrnehmungen sieht er die Ursache dafür, dass sich die soziale Ungleichheit immer weiter manifestieren konnte.

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Armin Nassehi: Die letzte Stunde der Wahrheit. Kritik der komplexitätsvergessenen Vernunft

Armin Nassehi

Die letzte Stunde der Wahrheit. Kritik der komplexitätsvergessenen Vernunft

Hamburg, Murmann Verlag 2017
(kursbuch.edition)

Die Welt wird immer komplexer, bei immer sichtbareren Grenzen der Links-Rechts-Erklärungsmuster. Armin Nassehi nähert sich der unübersichtlichen Moderne über eine Wahrnehmung von Welten in Welten, deren unterschiedliche Logiken im Widerstreit miteinander stehen und der Vermittlung bedürfen. Nur so könne sich eine Pluralität der Lebensformen etablieren. Es geht also nicht darum, die eine Wahrheit über die Gesellschaft herauszufinden – diese gebe es nicht. Ein positives Beispiel für den Versuch, zwischen den Perspektiven zu vermitteln, sei die Arbeit des Ethikrats des Bundestags.

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Armut – eine verdrängte gesellschaftliche Realität. Über ein Missverständnis mit fatalen Folgen

reflection Foto aitoff pixabay

In der Diskussion über Fragen der Einkommensverteilung habe im Nachkriegsdeutschland der 1950er-Jahre die Annahme vorgeherrscht, dass „es einen Fahrstuhleffekt nach oben für alle gesellschaftlichen Gruppen gebe“, schreibt Franz Schultheis. Und bei der Einführung der Sozialhilfe sei der Gesetzgeber davon ausgegangen, dass Armut „nach einer gewissen Übergangszeit von selbst überflüssig sein würde“. In dieser bis in die1980er-Jahre dominierenden Vorstellung lag ein grundlegendes Missverständnis in der Wahrnehmung und im Umgang mit Armut, wie Schultheis in seinem Essay beleuchtet – mit fatalen Folgen bis in die Gegenwart.

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Armut im Wohlstand. Was bedeutet soziale Ungleichheit für unsere Gesellschaft?

Die soziale Spaltung der Gesellschaft, die verbreiteten Abstiegsängste der Mittelschicht und die existierende wie drohende Armut einzelner Bevölkerungsgruppen sind Gegenstand aktueller öffentlicher Debatten und wissenschaftlicher Analysen, die wir mit diesem Themenschwerpunkt aufgreifen. Dabei sollen die verschiedenen Dimensionen von Armut und sozialer Ungleichheit beleuchtet sowie ihre Wechselwirkungen mit anderen gesellschaftlichen Herausforderungen beispielsweise durch die Digitalisierung der Arbeitswelt und den Populismus betrachtet werden.

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Armut messen – aber wie? Zahlen, Daten, Fakten und ihre Interpretation

big data Foto wynpnt pixabay

In welchem Ausmaß Deutschland von Armut betroffen ist, lässt sich nicht allein mit einer Kennziffer ausmachen – erhobene Daten sind interpretationsbedürftig und die Veröffentlichung von Armutszahlen ist vielfach Gegenstand strittiger Debatten, in denen Vorwürfe der Skandalisierung auf jene der Verharmlosung treffen. In dieser Zusammenschau werden daher unterschiedliche Daten, Berechnungen und Analysen vorgestellt, die insgesamt einen Eindruck von Armut, sozialer Ungleichheit und prekären Lebenslagen im Wohlstandsland Deutschland sowie den unterschiedlichen Positionen hierzu vermitteln sollen.

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Armut und das Epizentrum der sozialen Frage. Über die Wiederkehr gesellschaftlicher Konflikte

Armut flickr

Wie wird über Armut kommuniziert? Ausgehend vom aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung erörtert Thomas Mirbach, welche Bilder von Armut darin entworfen werden und wie sich die Perspektiven im Laufe der Berichterstattung gewandelt haben. Er verweist dabei auch auf die immanenten Grenzen eines ministeriellen Berichts und legt dar, welche Fragen und Problemlagen ausgespart oder vernachlässigt werden. Im Kern mangele es dem Bericht an einer Auseinandersetzung mit dem Wandel des Arbeitsmarktes und den strukturellen Zusammenhängen sozialer Ungleichheit.

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