Das Spektrum der Beiträge reicht von der Analyse der ökonomischen Entwicklung von Staaten mit europäischer Randlage wie Polen, Ungarn und Jugoslawien bis hin zu ökonomisch schwachen Regionen innerhalb eines Landes, wie österreichische Bergregionen oder Inseln im Süden Italiens. Im Osten Europas habe es gleich nach Kriegsende starke Impulse in Richtung struktureller Veränderung einer von der Landwirtschaft dominierten Ökonomie gegeben, bei gleichzeitiger Konsolidierung sozialistischer Institutionen und dem Aufbau eines ökonomischen Sowjetblocks. Vor dem Hintergrund der Zerstörung des Kapitals und der geringen Hilfe beim Wiederaufbau durch die Sowjetunion bewerten die Autoren das in diesem Zeitraum Geleistete als umso erstaunlicher. War es zunächst Osteuropa, das sich schnell erholte, so übernahm in den darauffolgenden Jahrzehnten der Westen die Führung. Er erstarkte nicht zuletzt dank des Marshallplans und einer den Handel begünstigenden institutionellen Entwicklung sowie der Einbindung in den Welthandel. Davon profitierten die Länder an der südlichen Peripherie wie Spanien, Portugal und Griechenland. Spanien nimmt in diesem Zusammenhang eine Sonderrolle ein. Collantes konstatiert, dass die späten 40er-Jahre ein Wendepunkt auf dem Weg zu einer offeneren Handelspolitik gewesen seien. Die Wende sei so abrupt erfolgt, dass die agrarischen Fortschritte unter Franco fast gefährdet worden seien. Auch sei es in Spanien zu einer Akkumulation von Land in den Händen großer Landbesitzer gekommen. Italien erlebte eine gegenläufige Entwicklung. Hier entpuppten sich die kleinen Pächter als die Nutznießer der im Rahmen der Agrarreform in den 50er-Jahren gegebenen Hilfen.