Polizei und Politische Bildung
Die Polizei scheint auf den ersten Blick nur wenig mit politischer Bildung zu tun zu haben. Dass dieses Urteil voreilig ist, zeigt dieser Band. Erstens sind Polizisten in den vergangenen Jahren zu Akteuren der politischen Bildung geworden, weil sie als Sachverständige nachgefragt werden, beispielsweise beim Kampf gegen Alkoholmissbrauch, bei der Aufklärung gegen Rechtsextremismus und/oder der Prävention von Jugendgewalt. Zweitens ist die politische Bildung fester Bestandteil der Ausbildungspläne von Polizeibeamten, da die Reflexion des Verhältnisses von Staat, Gesellschaft und Individuum zu den zentralen Grundlagen einer demokratischen Polizei gehört. Nicht zuletzt ist die Polizei selbst Gegenstand politischer Bildung, wenn beispielsweise die Legitimation und die Aufgabenwahrnehmung der Polizei diskutiert werden. Kurzum: Die politische Bildung spielt für das Wirken der Polizei eine eher unterschätzte Rolle. Vor diesem Hintergrund versammelt der Band Beiträge von Autorinnen und Autoren, die an verschiedenen Stellen an der politischen Bildung in der bzw. für die Polizei beteiligt sind oder mit ihr vertraut sind. Die Themenpalette ist bunt, sie reicht vom Wandel des Selbstverständnisses der Polizei über die Leitbilddiskussion und historisch-politische Bildungsarbeit bis hin zur Europäisierung der Polizei. Die Beiträge sollen „,Einflugschneisen’ für eine weitere Beschäftigung mit dem Thema Polizei anbieten“ (13).