Filzmaier und Plasser bieten eine aktuelle Bestandsaufnahme US-amerikanischer Wahlpraxis. Ausgehend von den in Verfassung und Wahlrecht festgehaltenen grundlegenden Bedingungsfaktoren politischen Wettbewerbs stellen sie aktuelle Entwicklungen in den Bereichen der Wahlkampffinanzierung, der Medienberichterstattung und der strategischen Nutzung des Internets vor. Konkreter analysieren sie Abläufe politischer Wettbewerbe anhand der Präsidentschaftswahlen von 1988 bis 2004 und der Kongresswahlen seit 1994. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie sich die Praxis amerikanischer Wahlkämpfe in den letzten beiden Jahrzehnten verändert hat. Dies veranschaulichen sie einerseits anhand der sich wandelnden Nutzung der Medien, von der Wiederentdeckung der politischen Radiowerbung im Jahr 1988, dem verstärkten Auftreten der Kandidaten in landesweiten, politikfernen Talkshows im Jahr 1992, bis hin zum zunehmenden Einsatz von Werbung in den sich nach Regionen und Angebotssparten differenzierenden Fernsehmärkten. Darüber hinaus diskutieren sie auch neuere Entwicklungen wie den Einsatz manipulativer Umfragen durch die Kandidaten und die für viele überraschend erfolgreiche Kampagne zur Identifizierung und Mobilisierung potenzieller Wähler durch die Republikaner im Jahr 2004. Filzmaier und Plassers Darstellung besticht durch ihre Nüchternheit und die große Faktendichte.