Das Internet hat hinsichtlich seiner Informations- und Kommunikationsfunktionen eine enorme Bedeutung für die kommunikative Infrastruktur moderner Gesellschaften erreicht. Für die Orientierung in dieser unübersichtlichen Medienumgebung spielt das Vertrauen des Nutzers in Anbieter oder Produkte eine wesentliche Rolle. Ein solches Vertrauen kann durch staatliche Regulierung, Selbstregulierung von privaten Anbietern oder Ko-Regulierung von Staat und Privaten unterstützt werden. Dieses Thema griff im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 eine EU-Expertenkonferenz auf. Die Konferenz wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen veranstaltet. Es sollten „Wege zur Sicherung von Vertrauen in Online-Angebote und zur Gewährleistung von Vielfalt in den digitalen Medien aufgezeigt werden.” (5) In diesem Band sind der Kenntnisstand sowie die Diskussionen dokumentiert, wobei auf vier thematische Schwerpunkte eingegangen wird: 1. kindgerechte Online-Ressourcen, 2. digitale Angebote und Vielfalt der europäischen Medienlandschaft, 3. Selbstregulierung bei digitalen Medieninhalten, 4. Ko-Regulierung bei digitalen Medieninhalten. Die Autoren beschreiben die Strukturen, Inhalte und Prozesse der einzelnen Regulierungsbereiche. Dabei gehen sie zwar alle auf die europäische Ebene ein, bezüglich der nationalstaatlichen Ebene wird aber meistens ein Schwerpunkt auf das Herkunftsland des Autors gelegt. Ein länderübergreifender Vergleich fehlt leider. Trotzdem ist der Sammelband nützlich, weil in den einzelnen Artikeln eine gute systematische Einführung in sehr spezialisierte Regulierungsbereiche geleistet und insbesondere die Verschränkung von nationaler und EU-Ebene in den Blick genommen wird.