Nicht erst seit Frank Schirrmachers Buch „EGO. Das Spiel des Lebens“ (siehe Buch‑Nr. 43653) ist die Spieltheorie dem Vorwurf ausgesetzt, mit der Mathematisierung des Sozialen einer dichotomen Weltsicht Vorschub zu leisten, die die dazwischen liegenden Schattierungen nicht mehr in den Blick bekommt. Dass sie gleichwohl auch „sexy“ ist und „jede Menge Spaß“ (16) verspricht, wurde wohl bisher allzu wenig beachtet, obgleich die wissenschaftliche Popularität und die schier unendliche Anzahl an Einführungsbänden in die Thematik des Konzepts Gegenteiliges vermuten lässt. Joachim Behnkes Monografie versteht sich als eine ebensolche Einführung in die Grundkonzepte der Entscheidungs‑ und Spieltheorie, die auch Politikwissenschaftler zurate ziehen können. Während Behnke zu Beginn einen historischen Abriss über die Entwicklung der Spieltheorie gibt, wird sodann der Bogen zu politischen und sozialen Themen geschlagen. Jedes Kapitel wird mit Hinweisen zu weiterführender Literatur und Aufgaben zur Überprüfung des zuvor Gelernten geschlossen. Die verschiedenen Konzepte (sequenzielle Spiele, wiederholte Spiele etc.) werden grafisch aufbereitet, was das Verständnis selbst kompliziertester Sachverhalte unterstützt. Ferner werden am Ende des Buches zentrale Konzepte und Begriffe der Spieltheorie kurz und bündig erläutert. Sprachlich bewegt sich der Band auf einem hohen, aber zugleich verständlichen Niveau, auf dem gleichwohl nicht vor einer bildhaften Sprache zurückgeschreckt wird. Der Anspruch, einen Überblick über die zentralen Konzepte der Spieltheorie zu vermitteln, wird vollauf erfüllt, wodurch sich der Band auch für angehende Sozialwissenschaftler lohnt. Inwiefern er sich aber von anderen Einführungen unterscheidet, lässt sich kaum bemessen.