Die Beneš-Dekrete. Zwischen tschechischer Identität und deutscher Begehrlichkeit
Mit den so genannten Beneš-Dekreten legitimierte der erste Präsident der Tschechoslowakei 1945 die Vertreibung von 2,5 bis 3 Millionen Sudetendeutschen aus Böhmen und Mähren. Bis heute werden die einflussreichen, sehr konservativen Vertriebenenverbände nicht müde, einen Verlust der Heimat zu beklagen und insbesondere auch Wiedergutmachung zu fordern. Anlässlich der Osterweiterung der EU gewinnt das mit großer Vehemenz und unter gegenseitigen Schuldzuweisungen diskutierte Thema erneut Aktualität. Beyerl zeichnet zum einen die historischen Ereignisse nach und bietet zum anderen einen kritischen und neutralen Überblick über die sich daran anschließenden politischen Diskussionen. Er will zu einer sachbezogenen Debatte anregen und entwickelt zudem pragmatische Lösungsansätze für diesen seit langem schwelenden Konflikt.
Inhaltsübersicht: Die Situation der Sudetendeutschen; Die Situation der Tschechen; Das Reichsprotektorat Böhmen und Mähren; Die Befreiung; Die einzelnen Dekrete; Vertreibung/Flucht/Abschiebung/Odsun; Die Situation in Deutschland nach 1945; Die Gegenwart.