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Wolther von Kieseritzky / Klaus-Peter Sick (Hrsg.)

Demokratie in Deutschland. Chancen und Gefährdungen im 19. und 20. Jahrhundert. Historische Essays

München: C. H. Beck 1999; 439 S.; brosch., 68,- DM; ISBN 3-406-45336-8
Dieser Heinrich August Winkler zum 60. Geburtstag gewidmete Band bietet keine flächendeckende Übersicht zu seinem Gegenstand, sondern beleuchtet stattdessen in Momentaufnahmen einzelne wesentliche Momente, in denen sich die im Untertitel angekündigten "Chancen und Gefährdungen" exemplarisch aufzeigen lassen. Wer sich vom Haupttitel nicht irreführen lässt, wird aus den Aufsätzen seinen Gewinn ziehen können. Inhalt: Wolther von Kieseritzky / Klaus-Peter Sick: Der lange Weg zur Demokratie in Deutschland. Zur Einführung (9-28). I. Demokratisierung vor der parlamentarischen Demokratie: Elisabeth Botsch: Eigentum und soziale Demokratie. Vorstellungen von sozialer Gleichheit im revolutionären Frankreich und ihre Rezeption in Deutschland 1789-1799 (29-49); Rüdiger von Treskow: Vom Café Milani zum Bund der Landwirte: Die Sammlungsbewegung der preußischen Großagrarier 1848-1893 (50-70); Siegfried Weichlein: "Qu'est-ce qu'une Nation?" Stationen der deutschen statistischen Debatte um Nation und Nationalität in der Reichsgründungszeit (71-90); Klaus-Peter Sick: Ein fremdes Parlament als Argument. Die deutschen Liberalen im Kaiserreich und der Parlamentarismus der Dritten französischen Republik 1870-1914 (91-124); Wolther von Kieseritzky: Paternalismus oder Gleichberechtigung? Arbeitsbeziehungen und soziale Konfliktregelung in liberaler Sicht Ende des 19. Jahrhunderts (125-152); Christoph Jahr: Liberaler Antiparlamentarismus? Die Krise des Linksliberalismus im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik am Beispiel des Reichstagsabgeordneten Ernst Müller-Meiningen (153-172). II. Krise der Demokratie: Dieter Gosewinkel: Homogenität des Staatsvolks als Stabilitätsbedingung der Demokratie? Zur Politik der Staatsangehörigkeit in der Weimarer Republik (173-201); Eberhard Kolb: Führungskrise in der DVP. Gustav Stresemann im Kampf um die "Große Koalition" 1928/29 (202-227); Johannes Bähr: Die Berliner Finanzkrise 1929-1931/32. Eine Fallstudie zu den Spielräumen der kommunalen Demokratie und der preußischen Politik in der Krise der Weimarer Republik (228-253); Wolfgang Zollitsch: Das Scheitern der "gouvernementalen" Rechten. Tilo von Wilmowsky und die organisierten Interessen in der Staatskrise von Weimar (254-273). III. Demokratisierung in Deutschland nach 1945: Thomas Schnabel: Die Rathäuser als Schulen der Demokratie? Die Entwicklung der kommunalpolitischen Ordnung in Württemberg seit dem 19. Jahrhundert (275-298); Edgar Wolfrum: Die Revolution von 1848/49 im geschichtspolitischen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland. Entwicklungslinien von 1948/49 bis zur deutschen Einheit (299-316); Ulrich Kluge: Die verhinderte Rebellion. Bauern, Genossenschaften und SED im Umfeld der Juni-Krise 1953 in der DDR (317-335); Gerhard A. Ritter: Weder Revolution noch Reform. Die DDR im Krisenjahr 1956 und die Intellektuellen (336-362); Wolfram Fischer: "Herzlich Willkommen in diesem ergötzlichen Chaos." Die Anfänge der Treuhandanstalt aus der Sicht von Mitarbeitern. Eine Dokumentation (363-393); Hartmut Kaelble: Europäische und nationale Identität seit dem Zweiten Weltkrieg (394-419); Kurt Nowak: Der lange Weg der deutschen Protestanten in die Demokratie (420-433).
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.31 | 2.311 | 2.314 | 2.315 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Wolther von Kieseritzky / Klaus-Peter Sick (Hrsg.): Demokratie in Deutschland. München: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/9300-demokratie-in-deutschland_12446, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 12446 Rezension drucken