Skip to main content
97 Ergebnisse gefunden

Colin Crouch: Der Kampf um die Globalisierung

Colin Crouch

Der Kampf um die Globalisierung

Übersetzt von Martin Born
Wien, Passagen Verlag 2020

Die Globalisierung werde laut Colin Crouch insbesondere von rechten politischen Kräften zu Unrecht kritisiert. Denn tatsächlich biete sie einige Vorteile, vor allem die Entwicklungsländer profitierten von ihr, etwa dank gesunkener Transportkosten und verbesserter Kommunikationssysteme. Ohne die Globalisierung wäre ein „Großteil der Welt heute um einiges ärmer, das Ausmaß der illegalen Einwanderung größer“ und die „Beziehungen zwischen Staaten feindseliger“. Aber sie müsse gestaltet werden und dabei sei die politische Linke, grüne und sozialdemokratische Parteien, in besonderem Maße gefordert.

...

Die neue Zeitenwende in den internationalen Beziehungen – Konsequenzen für deutsche und europäische Politik. Ein SIRIUS-Beitrag

SIRIUS 2017 1 system geralt pixabay

Die internationalen Beziehungen machen derzeit einen fundamentalen Wandel durch, der Ähnlichkeiten mit früheren wechselhaften Perioden der Geschichte aufweist. Oft gingen diese Perioden in Krieg und Instabilität über, wenn es nicht gelang, neue politische Ordnungsmuster zu verankern. Die derzeitige Phase ist gekennzeichnet durch den Zerfall einer unter Bedingungen westlicher Hegemonie gestalteten internationalen Ordnung, die droht in eine Phase der Anarchie überzugehen. Die Ursachen dafür dürften in Folgewirkungen der Globalisierung und anderer Elemente der liberalen Ordnung zu suchen sein, die bislang zu wenig Beachtung fanden.

...

Helwig Schmidt-Glintzer: Chinas leere Mitte. Die Identität Chinas und die globale Moderne

Helwig Schmidt-Glintzer

Chinas leere Mitte. Die Identität Chinas und die globale Moderne

Berlin, Matthes & Seitz 2018 (Fröhliche Wissenschaft 138)

Ist China für die Ausgestaltung der globalen Moderne besser gerüstet als die meisten anderen Länder? Mit Blick auf die Erfolge des kommunistischen Regimes bei der Modernisierung des Landes könnte dies naheliegen. Helwig Schmidt-Glintzer argumentiert allerdings historisch tiefer und verweist auf Erfahrungen im Laufe von Jahrtausenden, Ethnien, Religionen und Sprachen zu verbinden, also mit einer Vielfalt an Ordnungskonzepten und individuellen Interessen umzugehen. Diesen historisch entstandenen Raum der Aushandlung benennt er als „leere Mitte“, momentan allerdings sei sie symbolisch durch das Mao-Mausoleum besetzt.

...

Nadav Eyal: Revolte. Der weltweite Aufstand gegen die Globalisierung

Nadav Eyal

Revolte. Der weltweite Aufstand gegen die Globalisierung

Berlin, Ullstein Buchverlage 2020

Einerseits beschreibt Nadav Eyal die Welt als vernetzt und geht auf die Vorteile der Globalisierung ein. Andererseits beleuchtet er ihre Schattenseiten, wie etwa den Export von Umweltverschmutzung aus dem reichen Westen in den vergleichsweise ärmeren asiatischen Osten. Inzwischen gebe es überall Indizien für eine einsetzende, weltweite Revolte gegen die Globalisierung. Die Kritik komme aus allen gesellschaftlichen und politischen Lagern. Eine wichtige Strömung sei der Nationalismus. Die Kritik an der Globalisierung beziehe sich nicht nur auf die Wirtschaftsform, sondern greife kulturelle Muster auf und gefährde den (liberalen) Fortschritt insgesamt.

...

Nele Noesselt: Chinese Politics. National and Global Dimensions

Nele Noesselt

Chinese Politics. National and Global Dimensions

Baden-Baden, Nomos 2021

Nele Noesselt will in die Politik Chinas einführen, so Rezensent Rainer Lisowski. Damit meine sie nicht nur das Regierungssystem im engeren Sinne, sondern auch die innenpolitischen Schwerpunktthemen und die außenpolitische Positionierung der Volksrepublik im frühen 21. Jahrhundert. Ergeben habe sich eine „Lehrbuchmischung aus China Studies und Politikwissenschaft“. Das chinesische politische System sei aus Sicht Noesselts durch einen ausgesprochenen Lernwillen geprägt; erklärtes Ziel von Staat und Partei sei es, das Land inkrementell und experimentierfreudig den sich ständig verändernden Situationen anzupassen. 

...

Shannon K. O’Neill: The Globalization Myth. Why Regions Matter

The Globalization Myth. Why Regions Matter

London, Yale University Press 2022

Weshalb bedeutet Globalisierung vor allem Regionalisierung? Und wem hat sie aus welchen Gründen was gebracht? Shannon K. O’Neill ist all dem nachgegangenen und hat hierzu bestehende Studien, Statistiken und Untersuchungen ausgewertet. Dabei stehen Europa, Nordamerika und Asien im Mittelpunkt ihrer Untersuchung. Rainer Lisowski hat das Buch für uns gelesen: Herausgekommen sei eine Analyse, die mit ihren Handlungsvorschlägen vor allem auf US-amerikanische Leser*innen und Leser sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger ausgerichtet scheint.

...

Steffen Mau: Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert

Steffen Mau

Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert

München, C.H. Beck 2021

Die Globalisierung habe keine grenzenlose Welt geschaffen, sondern - ganz im Gegenteil - zu einem Wiedererstarken territorialer Grenzen geführt, diagnostiziert der Soziologe Steffen Mau in seinem jüngsten Essay, das Stefan Wallaschek rezensiert hat. Allerdings seien Grenzen weniger absolute Barrieren als vielmehr raffinierte „Sortiermaschinen“, deren Funktion im Separieren und Selektieren der Passierberechtigten liege. Kenntnisreich beschreibt Mau die verschiedenen Grenztypen und -regime sowie ihre Transformation durch Prozesse der Digitalisierung und Exterritorialisierung. 

...

Stephan Lessenich: Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis

Stephan Lessenich

Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis

München, Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag 2016

Spätmoderne Wohlstandsdemokratien beruhen auf zwei essenziellen Grundnarrativen, die unabdingbar für das Funktionieren der kapitalistischen Lebensweise sind: 1. Wachstum ist unbegrenzt möglich und 2. ein bestimmtes Maß an sozialer Ungleichheit legitim, solange alle vom Wohlstand profitieren können. Stephan Lessenich unterzieht dieses Modell westlicher Wohlstandsgesellschaften einer scharfsinnigen Kritik, da zur Selbststabilisierung dieser Lebensweise die negativen Effekte systematisch in andere Weltregionen auslagert werden.

...