Politikwiss. Diss. Frankfurt a. M.; Gutachter: J. Hirsch, C. Görg. – Auf der Grundlage eines regulationstheoretischen Interpretationsrahmens zeichnet Rabieh die Kommunikationspolitik der UNESCO im Kontext kooperierender und konkurrierender Akteurskonstellationen seit ihrer Gründung nach. Erkenntnisleitend ist die Frage, ob und wie sich die Strategien und Konzepte der UNESCO-Kommunikationspolitik gewandelt haben und ob ihre Politik (noch) zu Demokratisierung und kultureller Verständigung beitragen kann. Rabieh geht u. a. auf den in den 50er-Jahren in Folge des Beitritts sozialistischer Staaten ausgelösten Konflikt um das Grundprinzip des freien Informationsflusses ein und skizziert die veränderten Bedingungen der Kommunikationspolitik der 60er-Jahre, die durch die Entkolonialisierung einerseits und den Durchbruch der Satellitentechnik andererseits hervorgerufen wurden. Den Schwerpunkt bildet die Zeit nach dem Ende der Systemkonkurrenz. Die damit verbundenen Hoffnungen der UNESCO auf einen von ideologischen Konflikten befreiten Neuanfang erfüllten sich jedoch nicht, vielmehr – so resümiert Rabieh – habe sie im „scharfen Wettbewerb politischer Instanzen um die Regulation des Weltmedienmarktes bald rapide an Boden verlor[en]“ (88). Er erklärt diese Entwicklung damit, dass das Ende des Ost-West-Gegensatzes zusammen mit den „Auflösungserscheinungen des Fordismus“ zu einem „doppelte[n] Strukturbruch“ geführt habe, der wiederum eine „neuartige transnationale Machtsynthese“ (2) impliziere. Die strukturellen Veränderungsprozesse der Kommunikationspolitik der UNESCO – so die zugrunde gelegte These – seien in erster Linie auf die „krisenhafte Transformation des internationalen Staatensystems“ (2) zurückzuführen.