Das Thema des Sammelbandes ist der Vergleich sozialistischer Staaten hinsichtlich ihrer Wandlungsfähigkeit und der daraus resultierenden Implikationen für ihren Fortbestand. Die Beiträge basieren auf den Ergebnissen einer vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften veranstalteten interdisziplinären Konferenz. Gleichzeitig stellt das Werk eine Fortsetzung des 2006 ebenfalls von Boyer herausgegebenen Sammelbandes „„Sozialistische Wirtschaftsformen. Tschechoslowakei und DDR im Vergleich“„ (siehe ZPol-Nr. 31739) dar. Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich in erster Linie mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten der Länder, die jedoch unter Bezugnahme auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Faktoren analysiert werden. Das Buch gliedert sich in zwei Teile: In dem ersten finden sich Berichte zu den untersuchten Ländern, die Auskunft über die Bedingungen in dem jeweiligen Land, den Reformbedarf des Systems, seine Potenziale sowie die eingeschlagenen Wege geben. Im zweiten Abschnitt findet eine vertiefende Betrachtung der erfolgten Reformmaßnahmen statt. Dabei werden primär die Staaten mit einem mittleren Entwicklungsstand – Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn und die DDR – verglichen, während Jugoslawien und der Sowjetunion aufgrund ihrer verschiedenartigen Ausgangbedingungen eine untergeordnete Rolle zugewiesen wird. Der Band bietet eine bemerkenswerte Gegenüberstellung der systemischen Bedingungen in den ausgewählten sozialistischen Ländern, die Aufschluss über die Logik von Wirtschaftsreformen gibt.