Zivilgesellschaftliche Strategien gegen die extreme Rechte in Hessen
Der Sammelband geht zurück auf eine von den Herausgebern initiierte Tagung zu zivilgesellschaftlichen Strategien gegen Rechtsextremismus, die einen Dialog zwischen Forschern, Beratungsorganisationen und Initiativen in Hessen anstoßen sollte. Demgemäß ist der Band strukturiert. Zunächst wird die hessische Situation bezüglich Rechtsextremismus und Zivilgesellschaft analysiert. Im Weiteren werden in fünf Beiträgen verschiedene Handlungsansätze erläutert und wissenschaftlich reflektiert. Schließlich werden in Kurzporträts einige ausgewählte Akteure aus Hessen vorgestellt, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Inhaltlich folgt der Sammelband der langjährigen Arbeit des Mitherausgebers Hafeneger. Zum einen wird Rechtsextremismus in regionalisierter Form (Hessen) untersucht, zum anderen wird er als „Teil der politischen Kultur” (11) begriffen und damit nicht auf ein Rand- und Kleingruppenproblem begrenzt. So geht Scherr in seinem Beitrag dezidiert auf Einstellungen, Mentalitäten und Diskurse ein, die wesentlich zu den „Ermöglichungsbedingungen” von manifestem Rechtsextremismus gehören. In diesem Zusammenhang kritisiert er auch rechtsstaatlich legitimierte Benachteiligungen von Migranten, wie sie etwa das Arbeits- oder Aufenthaltsrecht schaffen. In der Gesamtschau gelingt es den Herausgebern, den Erkenntnisstand für Hessen zusammenzutragen und darüber hinaus die theoretische und praktische Diskussion sinnvoll miteinander zu verknüpfen.