Während sich die öffentliche Wahrnehmung und Kritik der Arbeitsmarktpolitik vorrangig an der Bundespolitik und den dort getroffenen Entscheidungen orientiert, wird in Studien, die in den letzten Jahren publiziert wurden, untersucht, in welchem Ausmaß die Länder eigene arbeitsmarktpolitische Aktivitäten entwickeln. Entgegen der Erwartung, dass dieses Politikfeld umfassend bundes- und europapolitisch dominiert ist, lässt sich eine rege Nutzung der verbliebenen Handlungsspielräume durch die Bundesländer konstatieren. Inwiefern diese Ansätze erfolgreich sind, welche Akteure dabei auf der Landesebene tätig und welche Aktivitäten genau entfaltet werden, ist Gegenstand der Studie. Der verwendete Ansatz ist ein politikwissenschaftlicher, der Überlegungen zu Programmen und deren Implementation aus der Policy-Analyse verwendet. Der Vergleich der arbeitsmarktpolitischen Ansätze der zehn westdeutschen Bundesländer einschließlich der kommunalen Ebene im Jahr 2001 zeigt, dass sich die vielfältigen Aktivitäten nach unterschiedlichen Strategien unterscheiden lassen. Dabei ist jedoch der „Zusammenhang zwischen Problemdruck und Ausmaß der Aktivitäten [...] eher schwach ausgeprägt“ (171). Im Vergleich der unterschiedlichen Akteure fällt das Urteil der Studie über die Landesregierungen besser aus als die Bewertung der Bundesanstalt für Arbeit.