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Söhnke Schreyer / Jürgen Wilzewski (Hrsg.)

Weltmacht in der Krise. Die USA am Ende der Ära George W. Bush

Trier: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier 2010 (Atlantische Texte 35); 467 S.; kt., 32,50 €; ISBN 978-3-86821-235-8
Die Autoren und Herausgeber arbeiten in zentralen Bereichen von Politics, Policies und Polity heraus, „wie die Bush-Administration ihre Prioritäten durchgesetzt, suspendiert, angepasst und auch neu definiert hat. Als Leitfaden dient insbesondere die Frage, ob und inwieweit die traumatischen Ereignisse vom 11. September zu einer grundlegenden Veränderung der institutionellen Arrangements und der etablierten Politikmuster geführt haben, die manche Beobachter dazu brachten von einer ‚Bush Revolution‘ in der Innen- und Außenpolitik zu sprechen.“ (3) Um ein möglichst differenziertes Bild der Entwicklungen in den USA zwischen 2000 und 2008 zu zeichnen, fällt das Themenspektrum des Bandes entsprechend breit aus. In der detaillierten Betrachtung zeigen sich auch erstaunliche Ergebnisse. Zwar sei es dem Präsidenten gelungen, die Machtbalance mit dem Kongress deutlich zu seinen Gunsten zu verschieben (Jürgen Wilzewski), es habe aber nicht funktioniert, daraus eine dauerhafte republikanische Mehrheit zu schmieden (Söhnke Schreyer). Aber auch das Machtgefüge zwischen Präsident und Kongress habe sich bei näherer Betrachtung als prekär entpuppt. Während in der Terrorbekämpfung (Martin Kahl) eine deutliche Dominanz des Präsidenten auszumachen sei, habe der Präsident in der Sozial- sowie Bildungspolitik (Christian Lammert) und in der Außenhandelspolitik (Stormy Mildner) keine vergleichbare Position erlangen können. In der Einwanderungspolitik habe die radikale Fokusverschiebung auf Grenzsicherung den latenten Reformstau weiter verschärft (Uwe Wenzel); in der Wirtschafts- und Finanzpolitik sei dagegen gerade die Weiterführung der traditionell-konservativen Deregulierung mitverantwortlich für die Finanzkrise (Danko Knothe). Scharfe Brüche zeigten sich dagegen in der unilateralen Ausrichtung der Nichtverbreitungspolitik (Matthias Dembinski) und in der einseitigen Parteinahme für Israel im Nahostkonflikt (Lars Berger).
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.64 | 2.26 | 2.22 | 4.22 | 4.21 | 4.3 | 4.41 | 2.63 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Söhnke Schreyer / Jürgen Wilzewski (Hrsg.): Weltmacht in der Krise. Trier: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32907-weltmacht-in-der-krise_39305, veröffentlicht am 13.10.2010. Buch-Nr.: 39305 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken