Journalist. Diplomarbeit Bremen; Gutachterin: B. Witte, Gutachter: L. Probst. – Die durch die Verbreitung des Internets ausgelösten medialen Umbrüche werden hinsichtlich der Folgen für die politische Kommunikation bereits seit längerem breit diskutiert. Der aktuelle Trend zu sozialen Netzwerken und verbesserten Interaktionsangeboten unter dem Stichwort Web 2.0 eröffnet der politischen Kommunikation weitere Entwicklungsperspektiven. Dabei stellt der Autor die Frage: „Wird sie qualitativ erweitert oder handelt es sich bei den politischen Angeboten im Web 2.0 um ‚alten Wein in neuen Schläuchen‘?” (9) Dies untersucht Bosch am Beispiel des Präsidentschaftswahlkampfs in Frankreich 2007 und der Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur in den USA 2008. Dabei konzentriert er sich auf die direkte Kommunikation mit den Wählern und die Vernetzung der Kandidaten über Social Software. Handbuchartig stellt er in den ersten vier Kapiteln kenntnisreich zentrale Aspekte seines Themas wie politische Kommunikation, insbesondere im Internet und hier insbesondere wiederum im Web 2.0 sowie den Wahlkampf in Frankreich und den USA vor. Allerdings fällt die empirische Untersuchung sehr knapp aus, wobei die Deskription überwiegt, während die Analyse und Interpretation zu kurz kommen. Bosch kommt zum Ergebnis, dass Web-2.0-Angebote im Wesentlichen ein weiteres Werkzeug der Kampagnenplaner darstellen, während den Wählern kaum relevante Partizipationsmöglichkeiten eingeräumt werden.