Diss. Hamburg; Gutachter: H. Schui. - Ptak beschreibt die Entstehung und Auswirkung des deutschen Neoliberalismus, der seit den 50er-Jahren oftmals als Ordoliberalismus bezeichnet wird, wissenschaftlich tief gehend und gründlich. Er beginnt bei den Wurzeln und analysiert die Verflechtungen in der Zeit des Nationalsozialismus unter den Gesichtspunkten einer „unvoreingenommenen Erfassung der historischen Wirklichkeit" (13). Der Autor ist um Objektivität bemüht und trennt zwischen eigener Meinung und Tatsachenbeschreibung. Nach der Rolle des Neoliberalismus in der NS-Zeit wird die Auseinandersetzung zwischen den drei Richtungen des Ordoliberalismus beschrieben: der so genannten Freiburger Schule um Walter Eucken, dem soziologischen Flügel um Röpke und Rüstow sowie den „Praktiker[n]" (17) um Ludwig Erhard und Erich Welter. Ptak stellt die enge Verknüpfung von Sozialer Marktwirtschaft und Ordoliberalismus als Neoliberalismus deutscher Prägung klar heraus und erläutert ihren historischen Kontext. Er macht deutlich, dass es die Soziale Marktwirtschaft ohne das theoretische Fundament des Ordoliberalismus nicht gegeben hätte und der Ordoliberalismus ohne die Soziale Marktwirtschaft wiederum ohne Einfluss geblieben wäre.