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Christoph Enders / Afifah Kusumadara (Hrsg.)

United in Diversity. Framing Diversity in Indonesia and Germany

Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2012; 119 S.; brosch., 19,- €; ISBN 978-3-86583-707-3
Wissenschaftler und Studierende aus Deutschland und Indonesien erörtern in diesem Sammelwerk – es stellt das Ergebnis einer interdisziplinären Sommerschule aus dem Jahr 2011 in Leipzig dar – Aspekte des Themas „Einheit in Vielfalt“. Dabei handelt es sich sowohl um das Motto der Europäischen Union als auch um das Indonesiens. Die Artikel, die sich mit dem Inselstaat beschäftigen, sind vorwiegend juristisch ausgerichtet. Es geht es unter anderem um das indonesische Menschenrechtsgesetz, die Pressegesetze, das Bildungs‑ und Wahlrecht, das islamische Recht oder auch die Eigentumsrechte. Das islamische Gesetz, die Scharia, schreibt Sihabudin, hat in Indonesien einen dynamischen Prozess durchlaufen. Das gilt gerade für die religiösen Gerichte, deren Kompetenzen über die Jahrzehnte immer mehr ausgeweitet wurden und heute neben dem Ehe‑ oder dem Erbrecht auch die „islamic economy“ (19) betreffen. Die Artikel der deutschen Wissenschaftler und Studierenden nehmen vor allem bekannte Aspekte zur religiösen Diversität auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene in den Blick. Christoph Enders führt knapp in die im Grundgesetz vorgesehene Religionsfreiheit ein und geht auf das Vorhandensein von Kruzifixen in Klassenzimmern, das Tragen des Kopftuches in der Schule sowie Schulgebete ein. In den genannten Fällen gerate Religion in Konflikt mit Staatszielen. Des Weiteren gibt Markus Kotzur einen Überblick über zentrale Verfassungsartikel und Abkommen auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene, die die Menschen‑ und vor allem die Religionsrechte berühren und sich vielfach ähneln. Aus dieser Übereinstimmung leitet er ab, dass die simplifizierende Dichotomie zwischen Universalität und Partikularität der Menschenrechte überholt ist. Menschenrechte basieren, so der Autor, „upon the universal notion human dignity and the particular realisation thereof in a particular legal culture at a particular moment in time“ (61). Insgesamt handelt es sich um eher einführende Beiträge in die Thematik, wobei diese zumindest im Hinblick auf die indonesischen Beiträge für viele Leser zahlreiche Neuigkeiten enthalten dürften.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.23 | 2.68 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Christoph Enders / Afifah Kusumadara (Hrsg.): United in Diversity. Leipzig: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35647-united-in-diversity_43027, veröffentlicht am 21.02.2013. Buch-Nr.: 43027 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken