Umweltpolitik als Akteurshandeln. Eine Theorie der kooperativen Bearbeitung von Informations- und Verteilungsproblemen in der umweltpolitischen Steuerung
Oft entsteht der Eindruck, umweltpolitische Steuerungsziele seien vor allem durch den aktuellen Stand der naturwissenschaftlichen Forschung bestimmbar. Dagegen setzt der Autor seine rein sozialwissenschaftliche, akteurstheoretisch fundierte Theorie kooperativer Steuerung. Er betrachtet das Umweltproblem als soziales Problem und unterteilt es in zwei Phasen: In der ersten (Initiierungsproblem) geht es darum, dass ein Umweltproblem von den Akteuren überhaupt erst einmal als solches wahrgenommen und thematisiert werden muss. In der zweiten Phase (Implementierungsproblem) geht es um die mit der Implementierung umweltpolitischer Maßnahmen verbundenen Schwierigkeiten (15). Die dabei entstehenden Kosten schaffen Anreize, "zur Implementierung umweltpolitischer Maßnahmen kooperative Interaktionsstrukturen hervorzubringen" (15). Politische Steuerung erfolge also "durch Verhandlungen zwischen den Akteuren" (17). "Ergebnis dieses Akteurshandelns sind dann Institutionen, welche die Handlungen der Akteure koordinieren und insbesondere Konflikte zwischen den Akteuren 'institutionalisieren'." (18)
Inhaltsübersicht: I. Ein akteurstheoretischer Analyserahmen: 2. Rational-Choice-Theorie; 3. Interaktion und Kollektivität; 4. Politik als gesellschaftliche Selbst- und Fremdsteuerung; 5. Sozialwissenschaftliche Theorie zwischen Realismus, Instrumentalismus und Konstruktivismus. II. Umweltpolitik als Akteurshandeln: 6. Zur akteurstheoretischen Begründung der Umweltpolitik; 7. Das Initiierungsproblem; 8. Das Implementierungsproblem; 9. Kooperative Steuerung in der Umweltpolitik.