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Ellen Madeker

Türkei und europäische Identität. Eine wissenssoziologische Analyse der Debatte um den EU-Beitritt

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2008; 211 S.; brosch., 34,90 €; ISBN 978-3-531-15615-6
Soziolog. Diss. Passau; Gutachter: M. Bach. – Gehört die Türkei zu Europa? Ist ein mehrheitlich muslimisches Land mit einer europäischen Identität kompatibel? Wie und warum wird die „europäische Identität in der deutschen Diskussion der Türkeifrage konstruiert“ (15) bzw. instrumentalisiert? In der Diskussion um den Beitrittskandidaten Türkei prallen Pro- und Kontrapositionen heftig aufeinander und spalten die deutsche Öffentlichkeit. Madeker wendet Paretos Diskurstheorie an, um die Verwendung von Identitätsargumenten in der medialen Diskussion der Türkei-Frage zu analysieren. Sie gelangt zu dem Ergebnis, dass in der öffentlich-medialen Debatte um die türkische EU-Mitgliedschaft „Problem- und Identitätsdefinitionen systematisch miteinander verknüpft werden“. Ferner charakterisiert sie den Identitätsdiskurs als „Exklusionsdiskurs“ (194), der auf den dauerhaften Ausschluss der Türkei aus der EU zielt. Das Verhalten der Diskursteilnehmer lasse sich „auf eine Kombination aus diffusen xenophobischen und eurozentrischen Gefühlslagen“ (195) zurückführen.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.1 | 2.63 | 2.22 | 5.42 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Ellen Madeker: Türkei und europäische Identität. Wiesbaden: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28139-tuerkei-und-europaeische-identitaet_33088, veröffentlicht am 24.04.2008. Buch-Nr.: 33088 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken