Transformationsbarometer Osteuropa 2001
Das mittlerweile fünfte Transformationsbarometer Osteuropa erfasst in der aus den früheren Veröffentlichungen bekannten Form zum einen makroökonomische Daten und zum anderen Einstellungsdaten aus den Visegràd-Staaten Polen, Tschechien und Ungarn sowie aus Russland und der Ukraine. Die Umfragedaten sind dabei wie in den Vorjahren durch zeitgleich durchgeführte Face-to-Face-Interviews eines repräsentativen Samples der jeweiligen Bevölkerung gewonnen. Bestätigt der Blick auf die Kernindikatoren der Wirtschaftslage die Vermutung einer Disparität zwischen den EU-Beitrittskandidaten und den beiden Nachfolgestaaten der Sowjetunion, so findet sich diese teilweise auch in den politischen Einstellungen reflektiert. Insbesondere autoritäre Orientierungen und die soziale Akzeptanz von Korruption sind in Russland und der Ukraine weiter verbreitet als in Polen. Ein besonderes Kapitel zu den erwarteten Folgen der EU-Mitgliedschaft weist für alle drei mittelosteuropäischen Staaten eine Ernüchterung aus. Die deutlichsten Befürchtungen werden hinsichtlich der Absatzchancen der eigenen Agrarprodukte formuliert. Drastisch besser als drei Jahre zuvor und insgesamt eher positiv fällt hingegen die Einschätzung der durch die EU-Mitgliedschaft erwarteten Beschäftigungseffekte aus.