Der Band resultiert aus einer von der EU geförderten Konferenz an der Universität von Milan im März 2006. Dabei ging es um die Schwierigkeiten, mit denen die Frauen Zentral- und Osteuropas nach der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 zu kämpfen haben. Valota-Cavallotti, Professorin an der Universität von Milan, empfindet die Ausgangsposition der Frauen in Zentral- und Osteuropa gegenüber denen im Westen als die stärkere, da diese nicht mit dem Vorurteil zu kämpfen hätten, sie seien schwach oder lediglich schöne Anhängsel ihrer Männer. Ähnlich wie in Nordeuropa seien Frauen in Zentraleuropa den Männern nahezu gleichgestellt gewesen, damit sei dieser Raum eines der ersten Gebiete mit wirklicher Gleichberechtigung gewesen. Valota-Cavallotti bezieht dieses Phänomen aber ausdrücklich nicht nur auf den Kommunismus, da Gleichberechtigung unter den kommunistischen Regimes allzu oft einseitig im physischen Sinn interpretiert worden sei. Nach dem Übergang vom Kommunismus in ein dem Westen näheres System seien die Frauen nun gezwungen, sich erneut zu verorten, was bei den gegenläufigen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart ein schwieriges Unterfangen darstelle. Auch größere persönliche Freiheit sei nicht etwa gleichzusetzen mit der Freiheit zur Partizipation in der Arbeitswelt. Valota-Cavallotti fragt: „A situation of advantage to do what? This leads to a problem that often tends to be overlooked or underestimated in these transitional moments; that of the role of all individuals in relation to their children and families to society.” (19) Diese komplexen Zusammenhänge werden in den weiteren Beiträgen aus historischer, kultureller und ökonomischer Perspektive untersucht. Gemeinsames Ziel der Autorinnen ist die Stärkung des kulturellen Zusammenhalts der Europäischen Union.