Worin unterscheidet sich Terrorismus von einer verwerflichen Tat, von einem Verbrechen oder Mord? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt der Überlegungen des Politikwissenschaftlers und Lehrbeauftragten für Politische Theorie und Philosophie an der LMU München. Auf die Frage, wer ein Terrorist und was Terrorismus sei, gebe es eine Fülle unterschiedlicher Definitionen, so der Autor, aber keine einheitliche, von allen Staaten anerkannte. So gelte Jassir Arafat bei einigen als Terrorist, bei anderen hingegen als Freiheitskämpfer. Bock definiert den Terrorismus als „nicht-staatliche (genauer: anti-staatliche) Gewalt“, die grundsätzlich gegen jeden gerichtet sein kann, „um durch die Angst, die das Bewusstsein dieser Gewalt erzeugt, ein politisches Ziel zu erreichen“ (23). Die Macht des Terrorismus sieht der Autor darin, unsere Wahrnehmung zu beeinflussen, ihn stärker und gefährlicher erscheinen zu lassen als er eigentlich ist. Durch die Berichterstattung der Medien und die Reaktion des Staates werde die Wirkung des Terrorismus zusätzlich verstärkt. Bock bietet eine gut verständliche, übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Aspekte von Terrorismus, die sich hervorragend für Studierende eignet. Er skizziert dessen Geschichte, erinnert an Robespierres Grande Terreur oder an die Gewalttaten der Rote Armee Fraktion. Darüber hinaus differenziert er zwischen Terrorismus und Staatsterrorismus. Militärisch lasse sich Terrorismus nicht bekämpfen, stattdessen plädiert er für das von George F. Kennan entwickelte Konzept der Eindämmung, da es auf das eigentliche Problem der terroristischen Bedrohung reflektiere: „die freiwillige Unterstützung der terroristischen Organisationen und der von ihnen [...] vertretenen Ziele“ (11). Nur wenn es gelinge, diese freiwillige Unterstützung zu reduzieren, lasse sich auch die terroristische Bedrohung wirksam und dauerhaft eindämmen.