Das Leben Stalins beschreibt der Historiker Kellmann, Dezernent bei der Landeszentrale für politische Bildung in Kiel, eingebunden in einen Überblick über die Oktoberrevolution und die ersten Jahrzehnte der Sowjetunion. Der Autor richtet sich damit weniger an ein wissenschaftliches Publikum, sondern allgemein an zeitgeschichtlich interessierte Leser. Grundlage seiner Ausführungen sind vor allem neuere Publikationen sowie Dokumente aus den nach 1989 geöffneten Moskauer Archiven, der gegenwärtige Forschungsstand ist also in diese insgesamt leicht verständliche, sachlich gehaltene Einführung eingearbeitet. Besonders hervorzuheben ist das abschließende Kapitel über „Stalins Erben“, in dem Kellmann die Entwicklung Russlands in den vergangenen Jahren sowie die Grundzüge der „gelenkten Demokratie“ unter Putin einschließlich der Tendenzen der erneuten Entdemokratisierung treffend zusammenfasst.