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Frank Hertweck / Dimitrios Kisoudis (Hrsg.)

"Solange das Imperium da ist" Carl Schmitt im Gespräch mit Klaus Figge und Dieter Groh 1971

Berlin: Duncker & Humblot 2010; 198 S.; 28,- €; ISBN 978-3-428-13452-6
Der Verlag bewirbt das Buch als „eine kritische Leseausgabe für Eingeweihte und Novizen in Sachen Carl Schmitt“. Das benennt deutlich das Phänomen wie das Problem: Offensichtlich hat der Apostat der politischen Theologie sich zum Propheten entwickelt, dessen Anhänger nach Originalaussagen aus des Meisters Mund dürsten. Gleichwohl täte man dem Buch Unrecht, ordnete man es als bloße biografische Notiz oder gar als Apologie und Huldigung ein. Vielmehr sind die für einen Rundfunkbeitrag aus etlichen Stunden Gespräch zusammengeschnittenen, hier erstmals im Zusammenhang veröffentlichten Interviews zwar durch die übliche Selbststilisierung Schmitts gekennzeichnet. Sie werden aber durch die Einleitung wie durch die abschließende Kontextualisierung durchaus auch kritisch umfasst. Insofern mag man daher der eingangs referierten Verlagsaussage zustimmen, denn einerseits wird hier auf knappem Raum eine interessante Einführung in den Schmitt’schen Denkkosmos geliefert und andererseits sind manche Aussagen doch auch für mit dem Werk vertraute Leser aufschlussreich.
Steffen Augsberg (AU)
Prof. Dr., Professur Öffentliches Recht, Justus-Liebig-Universität Gießen.
Rubrizierung: 5.46 Empfohlene Zitierweise: Steffen Augsberg, Rezension zu: Frank Hertweck / Dimitrios Kisoudis (Hrsg.): "Solange das Imperium da ist" Berlin: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33398-solange-das-imperium-da-ist_39957, veröffentlicht am 15.02.2011. Buch-Nr.: 39957 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken