Praktiker und Theoretiker diskutieren in dem auf einen Workshop im Frühjahr 1996 in Heidelberg zurückgehenden Sammelband Aspekte des Selbstbestimmungsrechts der Völker. Auch wenn es unvorstellbar bleibt, daß alle 3.500 Völker der Welt eine eigene Staatlichkeit etablieren können, "lehrt die Staatenpraxis [so der Herausgeber], daß es keine einfache Antwort auf die Frage nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker gibt" (7), da nicht übersehen werden darf, daß sich Staaten, die nicht auf dem Volkswillen basieren, längerfristig kaum als stabil erweisen werden. Inhalt: Theoretische Fragestellungen: Hans-Joachim Heintze: Wege zur Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Völker innerhalb bestehender Staaten (16-59); Françoise J. Hampson: Staatsbürgerschaft, Ethnizität, Nationalität: Haben Nationen ein Recht auf Staatenbildung? (60-72); Stefan Oeter: Selbstbestimmungsrecht und Bundesstaat (73-104); Thilo Marauhn: Anspruch auf Sezession? (105-121); Manfred Mohr: Abgrenzung von Selbstbestimmungsrecht und Minderheitenschutz (122-141). Tätigkeit internationaler Organisationen: Alfred de Zayas: Selbstbestimmungsrecht und Vereinte Nationen (144-176); Emil Konstantinov: Minderheitenschutz und Europarat (177-199); Brigitte Reschke: Ethnische Konflikte und Hoher Kommissar der OSZE für nationale Minderheiten (200-219). Praktische Beispiele: Markku Suksi: Rechtliche Regelung der Autonomie. Die autonomen Ålandinseln und weitere europäische Beispiele (222-247); Günther Bächler: Minderheitenschutz durch internationale Schutzgarantien und innerstaatlichen Föderalismus (248-273); Dieter W. Bricke: Slowakisch-Ungarische Minderheitenprobleme (274-293); Rexane Dehdashti / Volker Jacoby: Krieg um Berg-Karabach - Ursachen eines ethnoterritorialen Konflikts (294-326); Knut Ipsen: Minderheitenschutz auf reziproker Basis: die deutsch-dänische Lösung (327-341); Carmen Thiele: Rechtsstellung der Sorben in Deutschland (342-378).