Die Nachricht über die iranische Protestbewegung des Jahres 2009 ging um die ganze Welt. Allerdings war diese Bewegung gegen Ahmadinejad hauptsächlich auf „Teheran und einige andere Großstädte eingeschränkt“ (71), wie Javaher-Haghighi in dieser Darstellung der politischen und sozialen Bewegungen im Iran konstatiert. Getragen worden sei sie von den gebildeten Schichten, die Parolen enthielten sowohl „systemimmanente als auch systemkritische Slogans“ (74). Ferner richtet Javaher-Haghighi sein Augenmerk auf die Situation der iranischen Frauenbewegung. Er kritisiert die „islamischen Feministinnen“, weil sie ignorierten, dass der Islam „keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau vorsieht“ (123). Die säkularen Feministinnen seien dagegen von der Geistlichkeit unabhängig und deswegen härteren Repressionen ausgesetzt. Er geht auch auf die Studentenbewegung ein. Schon Ayatollah Khomeini habe die Universitäten als eine „Gefahr“ (129) bezeichnet. Nach einer, laut Ansicht des Autors, gescheiterten islamischen Kulturrevolution habe sich schließlich die Studentenbewegung unter der Präsidentschaft von Mohammad Khatami radikalisiert. Unter Ahmadinejad „nahmen die Repressionen gegen Studierende neue Dimensionen an“ (135). Der Autor geht auch auf die iranische Arbeiterbewegung ein und schildert die historische Bedeutung der iranischen Betriebsräte. Heute kämpften die iranischen Arbeiter um „unabhängige Gewerkschaften“ (162). Javaher-Haghighi warnt, dass die „Gefahr einer erneuten Massenhinrichtung politischer Gefangener“ (185) durch die Islamische Republik sehr groß sei. Das Buch gibt einen guten Überblick über die Probleme politischer und sozialer Bewegungen im Iran.