Schmutzige Geschäfte und Heiliger Krieg. Al-Qaida in Europa
Die beiden Journalisten steigen mit der Behauptung, dass die deutsche Gesellschaft im Kampf gegen den islamischen Terrorismus "zunehmend wehrlos" (11) sei, etwas reißerisch in ihr Thema ein. Ihren Recherchen nach hat sich Bin Ladens Terror-Organisation Al Kaida während des Kriegs in Bosnien und damit in Europa etabliert. Sie beschreiben außerdem, wie legale sowie illegale Atom- und Giftmülltransporte in die Dritte Welt den Terroristen Zugang zu gefährlichen Stoffen eröffnen würden, wie über den Drogenhandel der Terrorismus finanziert wird und wie leicht es ist, Geldwäsche zu betreiben. Die Autoren haben zwar umfangreich recherchiert, vieles ist allerdings schon aus der Presse bekannt. Das nicht völlig fehlerfreie Buch ist mit Themen überfrachtet, die nur teilweise relevant sind, aber ausführlich beschrieben werden, so die politischen Entwicklungen in Albanien oder der Mülltourismus. Sämtliche islamischen Aktivitäten in Europa, also auch die der Hilfsorganisationen in Bosnien, werden von den Autoren mit den islamischen Terroristen in Verbindung gebracht. Da diese Faktensammlung aber nicht an eine gründliche Analyse gekoppelt ist, überzeugt die grobe Einteilung in "wehrloser Westen" und "böser Islam" nicht.