Der Band, der aus einem Seminar des Herausgebers an der Universitär Kiel im Sommersemester 2008 hervorgegangen ist, enthält Beiträge von Jurastudierenden. In mehreren Texten geht es um übergreifende Fragestellungen, etwa um die Entwicklung rechtsextremistischer Straftaten, um sozialwissenschaftliche und sozialpsychologische Erklärungsansätze solcher Taten oder die Frage, ob die deutsche Justiz (immer noch) „auf dem rechten Auge blind“ sei. Dem folgen eine Reihe knapper rechtswissenschaftlicher Aufsätze zu einzelnen Delikten und Straftatbeständen (Hitlergruß, Hakenkreuz, Verbreitung von „Mein Kampf“, Auschwitzlüge usw.) sowie zur strafrechtlichen Praxis. So wird beispielsweise der Prozess vor dem OLG Schleswig wegen der mörderischen Brandanschläge von Mölln einer eingehenden Analyse unterzogen und hier auch erörtert, inwieweit seinerzeit die mediale und politische Diskussion die Urteilsfindung beeinflusste. Ein Beitrag ist den Fragen gewidmet, ob und in welchem Maße rechtsextreme Gesinnung als Strafzumessungskriterium gelten kann und mit entsprechenden Gesetzesänderungen rechtsstaatlich vertretbare und zugleich probate Mittel zur Ahndung rechtsextremistisch motivierter Straftaten gefunden werden können. Dabei werden aktuelle Gesetzesinitiativen verschiedener Bundesländer diskutiert. So ist insgesamt aus den Seminararbeiten ein für die Juristen- und Polizeiausbildung sinnvolles und für am Thema Rechtsextremismus arbeitende Politikwissenschaftler gleichwohl nützliches Buch entstanden.