Auf ihrem Weg zur Schaffung einer international wettbewerbsfähigen Marktwirtschaft und Eigentumsordnung haben die Staaten Mittel- und Osteuropas sowohl ähnliche als auch unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Roggemann und Lowitzsch legen eine systematische Übersicht der juristischen und politischen Rahmenbedingungen der Privatisierung in Bulgarien, Lettland, Polen, in der Russischen Föderation, in der Tschechischen und Slowakischen Republik, in der Ukraine und Ungarn vor. Die Länderanalyse erfolgt gemäß einem einheitlichen Muster von institutionellen und politikprozessualen Aspekten der Eigentumsverteilung. Die Autoren gelangen dabei zu dem Ergebnis, dass es Mindeststandards gibt, die eine erfolgreiche Privatisierung begünstigen. Im zeitlichen Verlauf fällt eine durchaus vermutete Tendenz auf: Kleine Staaten haben den Umbau ihrer ökonomischen Institutionen schneller vollzogen als größere. Bereits 1993/94 stellte sich eine positive Wirtschaftsentwicklung (z. B. in der Tschechischen Republik) ein. Länder, in denen der Übergang aus politischen und sozialen Gründen schwierig war, haben mittlerweile etwas aufgeholt. Privatisierungserfolge sind für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sichtbar (z. B. in der Ukraine). Aufgrund ihrer vergleichenden Analyse kommen die Wissenschaftler insgesamt zu dem Schluss, "dass ein einfaches, einheitliches Modell für erfolgreiche Privatisierungsorganisation nicht besteht" (59).