Der Psychologe und Philosoph Wolfgang Caspart versucht die Grundzüge eines modernen Idealismus aus einer politisch-philosophischen Perspektive zu ergründen. Ob dies gelungen ist, kann an dieser Stelle nicht eindeutig geklärt werden, jedenfalls vermittelt das Buch den Eindruck eines Stückwerks. Im ersten Kapitel über Ideologiekritik zieht Caspart zunächst eine Verbindung zwischen Naturwissenschaft und Idealismus. Anschließend schreibt er über die Synergetik in der Wirtschaftskrise sowie über Kunst und Schönheit. Allerdings bleibt es dem Leser selbst überlassen, einen Bezug zu den vorangegangenen Kapiteln herzustellen. Zwar kündigt der Autor in seiner Einleitung an, dass jedes Kapitel auch einzeln für sich gelesen werden kann. Doch tatsächlich mangelt es an einem roten Faden, sodass es schwierig ist, die drei untersuchten Kategorien der Ideologiekritik, der Politikwissenschaft und des Staatsdenkens in einen Kontext zu setzen und einen Zusammenhang zum modernen Idealismus zu sehen. Zudem ist unklar, wie bei der Untersuchung methodisch vorgegangen wurde. Auch wird nicht deutlich gemacht, ob überhaupt eine wissenschaftliche Relevanz zu der bearbeiteten Thematik besteht. Einzelne Kapitel (wie beispielsweise Kapitel drei und vier) werden in einem Stakkato-Schreibstil präsentiert und lassen häufig weitergehende Erklärungen beziehungsweise Zusammenhänge vermissen. Dies lässt sich auch exemplarisch an der Zusammenfassung des Buches aufzeigen. Auf knapp zwei Seiten werden dort in sechs Absätzen Kurzdefinitionen von u. a. Wissenschaftstheorie, Sozialphilosophie, Ästhetik und Staatsdenken gegeben. Positiv anzumerken ist allerdings das umfangreiche Glossar, in dem viele Begriffe erklärt werden. In der Summe hat dieser Band daher allein einen lexikalischen Wert.