Dieser Einführungsband geht auf einen Studienbrief für die FernUniversität Hagen zurück und zeichnet sich durch seine klare Sprache, die durchgehend gute Verständlichkeit und reflektierte Klärung grundlegender Begriffe aus. Schneider und Janning stellen die Entwicklung der Policy-Analyse in den USA und nachfolgend in Deutschland kurz dar und geben einen Überblick über wesentliche Ansätze und Entwicklungsstränge dieses mittlerweile etablierten Teilgebiets der Politikwissenschaft. Auf die einleitenden Kapitel folgen drei weitere, die den wesentlichen, auch heute noch aktuellen Zweigen der Policy-Forschung gewidmet sind: Die Autoren stellen Überlegungen und Ergebnisse der quantitativ-vergleichenden Staatstätigkeitsforschung vor, erläutern akteurzentrierte Ansätze, die neuerdings auch institutionelle Faktoren einbeziehen und für die der Begriff des Netzwerks zentral ist. In diesem Zusammenhang erfolgt auch der eher knappe Hinweis auf die zunehmend verbreiteten Ansätze der Governance-Forschung, in denen sich eine zumindest partielle Abkehr von dem für die Policy-Analyse typischen Problemlösungsbias abzeichnet. Abschließend gehen die Autoren auf „gemeinhin als qualitativ-kognitiv oder interpretativ bezeichnete Forschungsansätze“ (169) ein, zu denen die Analyse von Policy-Diskursen und Advocacy-Koalitionen zählt. Schneider und Janning diskutieren jeweils Vorzüge und Nachteile der Ansätze und ihrer Methodik. Abschließend geben die Autoren einen Ausblick auf noch bestehende Forschungslücken der Policy-Analyse, die sie insbesondere in der mangelnden Berücksichtigung von Prozessen der Internationalisierung sowie der Kategorie der Macht sehen.