Im Zentrum dieser Untersuchung steht die Frage nach den sicherheitspolitischen Voraussetzungen für einen friedlichen Verlauf der osteuropäischen Transformation. Robejsek analysiert, wie die Sicherheitspolitik derjenigen Länder aussehen sollte, die der NATO beitreten wollen, "damit sie sich stabilisierend für sie selbst und für ihre Nachbarn auswirkt und einen Beitrag für die Entstehung einer gesamteuropäischen Friedensordnung darstellt" (11). Den Sicherheitsbegriff faßt er im Einklang mit der seit längerem üblichen Sichtweise eher weit. Gerade wenn man so weitgehende Transformationsprozesse wie die in Osteuropa untersucht, ist dies zweifellos ein sinnvoller Ansatz. Die ökonomische Integration der osteuropäischen Staaten in die EU ist für Robejsek die zentrale Aufgabe, weil diese sehr viel mehr als die militärische Aufrüstung zur Stabilisierung der Region beiträgt. Die Integration ostmitteleuropäischer Staaten in die NATO hält der Autor für geboten, plädiert aber dafür, zur Vertrauensbildung rein defensiv orientierte Armeen zu schaffen. Dies würde eine Umgestaltung der Allianz als Ganzes einleiten, Rußlands sicherheitspolitische Befürchtungen mindern und einen Impuls zur Herausbildung einer gesamteuropäischen Friedensordnung geben. Inhaltsübersicht: 2. Der Transformationsprozess und seine sozialen Kosten; 3. Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und die Bedrohungsszenarien für Osteuropa; 4. Sicherheitspolitik ostmitteleuropäischer Staaten vor neuen Herausforderungen; 5. Wirtschaftliche Westintegration und Sicherheit; 6. NATO - Der Weg zur Erweiterung; 7. Umfassende Sicherheitspolitik für Osteuropa; 8. Defensivansatz - Ein sicherheitspolitischer Ausweg für Osteuropa?