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Ulrich Menzel

Paradoxien der neuen Weltordnung. Politische Essays

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2004 (edition suhrkamp 2365); 272 S.; 11,- €; ISBN 3-518-12365-3
Hiermit schließt Menzel die Trilogie ab, die er mit „Das Ende der Dritten Welt und das Scheitern der großen Theorie" (1992 erschienen) begann und mit „Globalisierung versus Fragmentierung" (siehe ZPol 2/98: 904) fortsetzte. Auch in diesem Band ist es sein Anspruch „das Neue in der internationalen Politik nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes analytisch zu durchdringen" (11). Das bedeutet vor allem, nach langfristigen Trends zu suchen, denn „viele Probleme am Beginn des 21. Jahrhunderts [haben] ihre lange Vorgeschichte im kurzen 20. Jahrhundert" (9). Im Gegensatz zu den hoch gesteckten Erwartungen der beginnenden 90er-Jahre sei die Welt heute zerrissener denn je, hätten die großen Projekte des vergangenen Jahrhunderts jeweils zu ihrem Beginn kaum vorhersehbare Entwicklungen genommen. Trotzdem wohne etwa dem Sozialismus oder der Entkolonialisierung, der nachholenden Entwicklung beziehungsweise den sozialstaatlichen Reformen eine Dialektik inne, die, einmal aufgedeckt, das zunächst Paradoxe eben doch der Erklärung zugänglich macht. Die Kapitel 2, 3 und 5 versteht Menzel bereits als Vorstudien seiner Abhandlung „Hegemonie in der Weltgesellschaft". Letzteres und die übrigen sechs Kapitel des Bandes sind bereits an verschiedenen Stellen veröffentlicht worden. Aus dem Inhalt: I. Prolog 1. Das Jahrhundert der Emanzipation und die Dialektik der Aufklärung II. Trends und Interpretationen 2. Die Globalisierung vor der Globalisierung 3. Hegemoniale Ordnung oder Anarchie der Staatenwelt? Über die Zyklen von Krieg und Frieden 4. Eurozentrismus versus ReOrientierung III. Perspektiven 5. Amerika: Die neue Hegemonie der USA und die Krise des Multilateralismus 6. Europa: Die Postwestfälische Konstellation und die Aussicht auf die Weltbürgergesellschaft 7. Asien: Die Renaissance des Staates und die Diskussion um das asiatische Wirtschaftswunder 8. Afrika: Das neue Mittelalter - von der Rentenökonomie zur Gewaltökonomie IV. Epilog 9. Wandeln auf schmalem Grat: Der deutsche Weg in die neue Weltordnung
Thomas Nitzsche (TN)
M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
Rubrizierung: 4.1 | 2.2 | 4.22 | 2.61 | 2.64 | 2.67 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Thomas Nitzsche, Rezension zu: Ulrich Menzel: Paradoxien der neuen Weltordnung. Frankfurt a. M.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20109-paradoxien-der-neuen-weltordnung_23420, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23420 Rezension drucken