Das OSZE-Jahrbuch 2008 enthält – wie auch die Vorgängerbände – eine breit gefächerte Auswahl fundierter und anschaulich geschriebener Beiträge von Wissenschaftlern und Praktikern. Der thematische Schwerpunkt des Jahrbuchs 2008 liegt dabei auf der Hand: Mit Georgien und Russland waren 2008 zwei OSZE-Teilnehmerstaaten in einen Krieg verwickelt; der Kosovo erklärte seine Unabhängigkeit von Serbien. Die dramatischen Entwicklungen und die damit verbundenen Fragen von territorialer Integrität und nationaler Selbstbestimmung stehen im Mittelpunkt des neuen Bandes. Während in vier Beiträgen die Vorgänge in und um Südossetien analysiert werden, erörtert Bernhard Knoll in einem weiteren Aufsatz detailliert die völkerrechtlichen Aspekte des Kosovo-Statusprozesses. Ein anderes wichtiges Thema ist die Übernahme des OSZE-Vorsitzes 2010 durch Kasachstan. Wie stets wird die Arbeit ausgewählter Feldoperationen der OSZE dargestellt oder ihre Demokratisierungsstrategien untersucht. Auf die inzwischen 15-jährige erfolgreiche Tätigkeit des Hohen Kommissars für nationale Minderheiten blickt Knut Vollebæk zurück, Arnaud Amouroux würdigt das nunmehr seit zehn Jahren bestehende Amt des OSZE-Medienbeauftragten. Andere renommierte Autoren, darunter Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, Diplomaten, Politiker und Militärs, widmen sich weiteren wichtigen Themen für die OSZE, darunter Menschenhandel, Wassermanagement als Faktor für Konflikte und Kooperation in Zentralasien sowie die Beziehungen der OSZE zu China und Afghanistan.