Opening up the Black Box. Organizational Learning in the European Commission
Soziolog. Diss. Berlin; Gutachter: M. Dierkes, A. Berthoin Antal – Wie gelingt es der Europäischen Kommission, ihr Mandat angesichts ihrer doch geringen Ressourcen auszuüben? Die Antwort von Böhling lautet, dass die Kommission als Organisation lernfähig ist und sich über unterschiedliche Formen kommunikativer Interaktionen mit externen Interessenvertretern in die Lage versetzt, Änderungen und Entwicklungen in ihrem Umfeld zu bewältigen. Zwei konkrete Hypothesen werden in diesem Zusammenhang formuliert: Erstens hängen Prozesse des organisatorischen Lernens von der Qualität der Aktivitäten zwischen den Mitgliedern der Kommission und externen Interessenvertretern ab und zweitens wird organisatorisches Lernen durch situationsbedingte Faktoren im sozialen Kontext von Organisationen geformt und wirkt möglicherweise auf diese Faktoren zurück. Diese Reziprozität führt zu möglichen Änderungen im Verhalten der Organisation. Die Autorin bettet diese Hypothesen in einen umfangreichen analytischen Rahmen ein, der anhand von zwei Fallstudien verfeinert wird. Diese betreffen Gremien, in denen die Kommission zum einen mit Interessenvertretern aus der Wirtschaft und zum anderen mit Vertretern der Mitgliedstaaten im Rahmen des Information-Society-Technologies-Programms interagiert. Böhling kommt zu dem Ergebnis, dass die Kommission sowohl als supranationale Technokratie wie auch als politisierte Bürokratie auftritt.