Öffentliche Meinung und Demoskopie
Seit ihrem professionellen Durchbruch 1936 in den USA ist die Demoskopie zu einem immer wichtigeren Instrument der Politikberatung geworden. Die Autoren beginnen ihre als Einführung verstandene Arbeit mit einigen grundlegenden Bemerkungen darüber, was öffentliche Meinung sei, ob sie mit Hilfe von Umfragen gemessen werden könne und welchen Einfluß diese Messungen auf das Entscheidungsverhalten der Politiker tatsächlich erlangen bzw. erlangen sollten. Daran schließt sich ein verdienstvoller Überblick über die Geschichte der Umfrageforschung an, die in ihrer heutigen Form ein Produkt der modernen Massengesellschaft darstellt, deren Wurzeln aber viel weiter – bis in die Antike – zurückreichen. In zwei weiteren Kapiteln werden die handwerklichen Aspekte der Meinungsforschung (Fragebogen, Stichproben, Interviews, Datenauswertung etc.) beschrieben und ihre verschiedenen Anwendungsfelder dargestellt (von der Markt- bis zur Geschichtsforschung). Im Schlußteil stellen die Autoren die wichtigsten Pro- und Kontra-Argumente zum Thema Demoskopie zusammen, wobei der Vorwurf der Manipulierbarkeit (oder Instrumentalisierung) im Mittelpunkt steht. Dabei schließen sie sich dem Ruf nach einheitlichen Qualitätskriterien an, der heute zunehmend auch unter den (seriös arbeitenden) Umfrageinstituten selbst laut wird; diese sollen es dem Publikum ermöglichen, gute und fundierte Untersuchungen von demoskopischen Schnellschüssen zu unterscheiden.