Die Tagung des genannten Instituts unter seinem Leiter Geiger wurde für den Arbeitskreis „Parlament und Völkerrecht" der Deutschen Gruppe der International Law Association im Juni 2002 veranstaltet. Zentrales Thema ist die infolge der Globalisierung zunehmende „Entparlamentarisierung" im Bereich der auswärtigen Gewalt und der internationalen Rechtsetzung, die auf den drei Ebenen Bundestag, interparlamentarische Zusammenarbeit und EU diskutiert wird. Die Beiträge (mit jeweiliger Diskussion) beschränken sich nicht auf die rein juristische Perspektive und sind daher auch von politikwissenschaftlichem Interesse. Aus dem Inhalt: 1. Gesetzgeber und Exekutive in Deutschland Hans-Joachim Cremer: Das Verhältnis von Gesetzgeber und Regierung im Bereich der auswärtigen Gewalt in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts: eine kritische Bestandsaufnahme (11-32) Stefan Kadelbach: Die parlamentarische Kontrolle des Regierungshandelns bei der Beschlussfassung in internationalen Organisationen (41-57) Ingo Winkelmann: Das Verhältnis von Exekutive und Gesetzgeber in der zweiten und dritten Säule der Europäischen Union (67-83) 2. Parlamentarische Legitimation in internationalen Organisationen Gerald Kretschmer: Die Zusammenarbeit nationaler Parlamente bei der Ausarbeitung europäischer Übereinkommen (91-105) Ludwig Gramlich: Die legitimierende Wirkung der Parlamentarischen Versammlung im Rahmen des Europarats und der OSZE (113-133) Klaus Pöhle: Die Interparlamentarische Union als Faktor demokratischer Legitimation im völkerrechtlichen Bereich (139-153) 3. Probleme parlamentarischer Legitimation im Bereich der Europäischen Union Hans Krück: Zur parlamentarischen Legitimation des Abschlusses völkerrechtlicher Verträge der EG (161-184) Andreas Maurer: Die Konferenz der Europa-Ausschüsse (COSAC) und der Konvent: Schwächung oder Stärkung der demokratischen Legitimation in der EU (187-227) Ulrich Karpen: Defizite parlamentarischer Kontrolle in der Europäischen Union? (233-245) Rudolf Geiger: Reformvorschläge zur Steigerung der Legitimationswirkung des Europäischen Parlaments (251-263)