Politikwiss. Diss. München; Gutachter: H. Ottmann, A. Nassehi. – Die Autorin untersucht, inwiefern die von Hardt und Negri geäußerte Kritik an der postmodernen Gesellschaft auf den Prozess der Globalisierung anwendbar ist. Dabei geht sie davon aus, dass die fortschreitende Globalisierung bis dahin unbekannte Spannungen zwischen Vereinheitlichung und Vielfalt erzeugt. Sie bezieht sich auf das Buch „Empire“, in dem die Übergänge von der modernen zur postmodernen Souveränität diskutiert und als Vorraussetzung für das Entstehen einer neuen Ordnungsmacht beschrieben werden. Hardt und Negri gingen davon aus, so die Autorin, dass jegliche Form einer den nationalen Rahmen sprengenden neokapitalistischen Globalisierung zum Untergang des Empire als der letzen Form kapitalistischer Herrschaft führen werde. Zunächst diskutiert Sporer die radikal-kritische Position von Hardt und Negri im Kontext des breiten Spektrums kultureller und sozial-ethischer Positionen innerhalb der aktuellen Globalisierungsdebatte. Zudem untersucht sie die Einflüsse der Lehren Spinozas und Marx’ auf Hardt und Negris Werk. Darüber hinaus diskutiert sie die Verwendung der aus dem Werk Michael Foucaults entlehnten Begriffe „Biomacht“ und „Biopolitik“. Sporer kommt zu dem Ergebnis, dass Hardt und Negri es nicht schaffen, in ihrem Werk eine allgemeine Welterklärung zu liefern. Allerdings eröffne es interessante Möglichkeiten der philosophischen Diskussion, die zur Überprüfung politischer Alternativen in neuen globalisierungskritischen Konstellationen anregten.