Diss. Braunschweig. - Je mehr der Begriff der "Globalisierung" Kern politökonomischer Analysen ist, desto mehr droht er, inhaltsleer zu werden. Dieses Phänomen und die Auseinandersetzung mit der Transformation gesellschaftlicher Verhältnisse der fortgeschrittenen Staaten sowie mit den sozialwissenschaftlichen Ansätzen, die diese Verhältnisse erklären wollen, gaben den Anstoß zu Röttgers Analyse. Dabei konstatiert der Autor eine krisenhafte Entwicklung marxistischen Denkens und eine nachlassende Kritik des Kapitalismus. So erschöpft sich die Kritik neoliberaler Globalisierung meistens in der "Tautologischen Phrase vom Kapitalismus als Marktgesellschaft" (10). Im Gegensatz dazu stellt Röttger eine gesellschaftlich gehaltvolle Kritik des Marktes vor, die auf der Grundlage eines integralen Ansatzes der Globalen Politischen Ökonomie die ideologischen Formen benennt, in denen gesellschaftliche Konflikte offenbart und ausgetragen werden. Damit konzentriert Röttger sich auf die politische Konstitution des Marktes und legt so die hintergründigen Strukturen neoliberaler Hegemonie offen. Aus dem Inhalt: I. Fragestellung und Erkenntnis-Interesse: 1. Zur Analyse kapitalistischer und neoliberaler Globalisierung; 2. Zur Krise des fordistischen Marxismus. II. Zur Genealogie der politischen Ökonomie: 1. Aufstieg und Niedergang politökonomischer Erkenntnisprojekte; 2. Theorie und Ideologie neoliberaler Globalisierung. III. Erneuerung politökonomischer Kritik: Vorklärungen: 1. Regulationstheorie des historischen Kapitalismus; 2. Globale Politische Ökonomie: Phoenix aus der Asche?; 3. Ein integraler Ansatz zur Globalen Politischen Ökonomie. IV. Hegemonie und euro-kapitalistische Regulation: 1. Ökonomische Hierarchien und nationalstaatliche Machtblöcke; 2. Transformation von Arbeit und Klassenverhältnissen; 3. Politische Ökonomie der Arenen des neoliberalen Europäismus. V. Perspektiven marxistischer Kritik der Politik.