Der Band ist aus dem 50. Deutschen Geographentag in Potsdam 1995 hervorgegangen. Die Herausgeber stellen in ihrer Einleitung klar, dass die Nationenbildung in Osteuropa nicht ein im Vergleich zum Westen zeitlich verzögerter, nachholender Prozess ist. Vielmehr stellen sie aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen und einer eigenen, diffizilen Problemlage auf einen Prozess eigener Qualität ab. Die Ethnogeographie könne diesen Prozess aus dem Blickwinkel von ethnisch übergreifenden Raumgebilden her aufarbeiten. Mehr als die Hälfte des Buches füllt eine Bibliografie zum Thema. Inhalt: Frauke Kraas / Jörg Stadelbauer: Nationalitäten und Minderheiten in Mittel- und Osteuropa. Standortbestimmung und Forschungsfragen aus geographischer Sicht (1-23); Peter Jordan: Die ethnische Struktur des mittleren und östlichen Europas (anhand der Karten des Atlasses Ost- und Südosteuropa) (24-50); Chauncy D. Harris: Nationale Minderheiten in Rußland (51-85); Barbara Pietzonka: Zur politischen Geographie der ethnisch-nationalen Strukturen in Kaukasien (86-99); Hans-Heinrich Rieser: Temeswar - die multiethnische Hauptstadt des Banates (100-117); Ernst Steinicke: Erhalt und Verfall ethnischer Minderheiten. Das Beispiel der Slowenen in Kärnten und Friaul (118-132); Wolfgang Aschauer: Die Beziehung zwischen den Ungarndeutschen und Deutschland seit 1989 (133-148); Stefan Buchholt: Soziale Netzwerke im Vereinigungsprozeß: Die katholischen Sorben der Oberlausitz (149-163); Frauke Kraas / Jörg Stadelbauer: Bibliographie Minderheiten in Mittel-, Südost- und Osteuropa (164-368).