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Paul Krugman

Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten. Aus dem Englischen von Friedrich Griese

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2008; 320 S.; 24,90 €; ISBN 978-3-593-38565-5
Der Wirtschaftswissenschaftler und New-York-Times-Kolumnist Krugman beklagt eine Zunahme an Ungleichheiten in den USA. Ungleichheit zerstöre soziale Beziehungen und Einstellungen, sie fördere Neid und Kränkungen und trage dazu bei, dass die Demokratie und der Zusammenhalt in der Gesellschaft unterminiert werden. In acht Kapiteln gibt Krugman einen Überblick über die amerikanische Geschichte der letzten rund 100 Jahre. Er zeigt, wie mit dem New Deal die Rechte der amerikanischen Arbeiter und der Mittelschicht gestärkt wurden, und lange Zeit nicht zuletzt aus moralischen Gründen keine hohen Einkommensunterschieden vorhanden waren. Krugman sieht schließlich den Beginn einer Entwicklung der zunehmenden Ungleichheit in den 70er-Jahren. Konservative übernahmen in der Republikanischen Partei die Macht und setzten ihre Politik der Neuen Ökonomie der Ungleichheit sukzessive durch. Dies gelang ihnen einerseits mit der Unterstützung konservativer Denkfabriken, anderseits nutzten sie rassistische Einstellungen in den 80er-Jahren, kulturelle Intoleranz in den Neunzigern und die Furcht vor terroristischen Anschlägen in den letzten Jahren. Auf diese Weise sei es ihnen gelungen, eine Politik der niedrigen Steuern für Reiche und des Abbaus sozialer Rechte ohne größeren Widerstand in der amerikanischen Gesellschaft zu etablieren. Krugmans Buch ist ein Plädoyer für einen Wandel in der amerikanischen Politik. Der Autor sieht nach Ablauf der Präsidentschaft von George W. Bush die Zeit für einen neuen New Deal gekommen. Er fordert die Demokratische Partei auf, der Republikanischen Partei ein eigenes, starkes Programm entgegenzustellen. Darin sollten ein System der allgemeinen Gesundheitsversorgung, die Rücknahme von Steuererleichterungen für Reiche und eine Verringerung der Marktungleichheiten (u. a. durch eine Erhöhung des Mindestlohns) enthalten sein.
Oliver Trede (OT)
Dr. phil., Historiker/Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.64 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Oliver Trede, Rezension zu: Paul Krugman: Nach Bush. Frankfurt a. M./New York: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28867-nach-bush_34070, veröffentlicht am 24.06.2008. Buch-Nr.: 34070 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken