Der Band liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der organisatorischen und institutionellen Verankerung der mittlerweile 3,2 Millionen in Deutschland lebenden Muslime in einer christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Autorin den Minderheiten innerhalb der islamischen Gruppen (Aleviten, Sufis, Ahmadis), die durch die drei großen Dachverbände (DITIB, Islamrat, Zentralrat) nicht repräsentiert werden. Mit den oftmals überzogenen Vertretungsansprüchen der Dachverbände verbindet Spuler-Stegemann gleichzeitig Kritik an deutschen Institutionen: "Tatsächlich vertreten die muslimischen Dachverbände rein nationale oder islamistische Ideologien, die in ihren Herkunftsländern aus gutem Grund unterdrückt werden. Sie sind aber dennoch nach wie vor die alleinigen Ansprechpartner der Politiker, der Kirchen und der Medien." (16) Die bereits dritte Auflage wurde grundlegend überarbeitet sowie aktualisiert und einige Kapitel neu verfasst: Zu nennen sind hier insbesondere ein Abschnitt über die Präsenz islamischer Organisationen im Internet sowie das Kapitel "Der Islam und die Kirchen". Im Anhang findet sich u. a. ein Verzeichnis mit den Adressen der wichtigsten Organisationen (Stand: November 2001). Inhaltsübersicht: 2. Zur Geschichte des Islam in Deutschland; 3. Die Vielfalt des Islam in Deutschland; 4. Islamisten und Extremisten; 5. Islamische Organisationen in Deutschland; 6. Sufi und ordensähnliche Gruppierungen; 7. Moscheen; 8. Praktische Probleme und deren Bewältigung; 9. Frauenfragen; 10. Kommt der "Staat im Staat"?; 11. Islamische Bildungsstätten; 12. Medien; 13. Wirtschaftliche und berufliche Aspekte; 14. Konvertiten oder der Ruf zum einzig wahren Glauben; 15. Der Islam und die Kirchen.