Minderheitenrechte der Araber in Israel. Völker- und staatsrechtliche Perspektiven
Rechtswiss. Diss. Kiel; Gutachter: R. Hoffmann. - Die Autorin untersucht die Stellung der arabischen Minderheit in Israel (rund 1,2 Millionen Menschen) nach Völkerrecht und israelischem Recht unter Berücksichtigung des Rechts auf Gleichbehandlung, der Religionsfreiheit sowie der Bewahrung der eigenen Kultur und Sprache. Formal genießen die arabischen Staatsbürger annähernd gleiche, in einigen Bereichen als Gruppe sogar kollektive Rechte. Auch in den Bereichen Kultur und Sprache wird ihr Minderheitenstatus inzwischen durch arabische Schulen und die Anerkennung des Arabischen als offizielle Sprache Israels berücksichtigt. Beim Zugang zu Land- und Finanzressourcen werden sie dagegen immer noch diskriminiert. Die Rechte der Araber in Israel wurden dabei in den vergangenen Jahren auch durch beachtliche Grundgesetzentwicklungen und einige Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs Israels unterstützt. Geschmälert wird dieser Erfolg durch den Umstand, dass es bis jetzt nicht gelungen ist, die Religionsfreiheit und das Recht auf Gleichbehandlung ausdrücklich in die Grundgesetze Israels aufzunehmen. Rechtsanspruch und Rechtswirklichkeit klaffen daher oft auseinander. Dass die Exekutive einige Urteile des Obersten Gerichtshofs schlicht ignoriert, beeinträchtigt zudem vor allem die arabische Minderheit.