Menschenrechte und europäische Identität - Die antiken Grundlagen
Die Beiträge gehen auf ein internationales und interdisziplinäres Symposium an der Universität des Saarlandes im Oktober 2003 zurück. Philosophen, Historiker, Juristen und Theologen aus fünf europäischen Staaten widmen sich der Frage nach möglichen antiken Wurzeln, normativen Ansprüchen sowie Geltungs- und Begründungsproblemen der Menschenrechte. Im Vordergrund stehen die Begründung und die Ursprünge der antiken Kultur- und Rechtstradition als zentrales Element europäischer Identitätsbildung, aber auch Vergleiche zu modernen Menschenrechtserklärungen sowie der Aktualität und den Grenzen antiker Paradigmen heute.
Aus dem Inhalt:
Klaus Martin Girardet:
Menschenrechte, europäische Identität, antike Grundlagen – Einführung in die wissenschaftliche Problematik (19-37)
I. Die antiken Gegebenheiten – Praxis und normative Ansprüche
Richard Baumann:
The Global Village in Ancient Rome and in Modern Times (38-48)
Adalberto Giovannini:
Die Rechtsprechung im alten Rom: Rechtsstaat oder magistratische Willkür? (49-61)
Tiziana J. Chiusi:
Das Bild des Fremden in Rom. Juristische Mosaiksteine (62-80)
Karl-Wilhelm Welwei:
Ius naturale und ius gentium in der antiken Beurteilung von Sklaverei und Freiheit (81-93)
Hubert Cancik:
Die frühesten antiken Texte zu den Begriffen ‚Menschenrecht’, ‚Religionsfreiheit’, ‚Toleranz’ (94-104)
Christoph Horn:
Menschenrechte bei Aristoteles (105-122)
II. Vergleiche – Normative Ansprüche in Antike und Gegenwart
Ada Neschke-Hentschke:
Menschenrechte – Menschenrechtsdoktrin – Natürliche Gerechtigkeit (123-134)
Peter Siewert:
Antike Parallelen zu der UNO-Menschenrechtsdeklaration von 1948 (135-146)
Konrad Hilpert:
Die Menschenrechte – ein christliches Erbe? (147-160)
Klaus Martin Girardet:
Vis contra vim. Notwehr – Widerstand – ‚Tyrannenmord’. Zu Geschichte, Aktualität und Grenzen der Geltung eines antiken Paradigmas (161-182)
III. Normative Ansprüche – Geltungs- und Begründungsfragen
Eilert Herms:
Menschenwürde (183-214)
Reinhard Marx:
Menschenrechte in christlich-sozialethischer Perspektive (215-224)
Ulrich Nortmann:
Antike Gesichtspunkte zum Sein-Sollen-Problem (225-239)
Giuliano Crifò:
Per una prospettiva romanistica dei diritti dell'uomo (240-269)
Markus Stepanians:
Menschenrechte als moralische Rechte und als juridische Rechte (270-289)